Die Woche 7.08. – 11.08.2017 im Überblick
Kommt die Impfflicht?
Newsroom, 12.08.2017, 17:42
Die rumänische Regierung hat in dieser Woche die Vorlage für ein Impfgesetz verabschiedet. Demnach soll die Pflicht bestehen, Kinder nach dem nationalen Impfplan zu immunisieren. Verpflichtend wird die Impfung auch für die Gesamtbevölkerung oder bestimmte Zielgruppen in Sondersituationen wie Epidemien. Die Verantwortung für die Kinder tragen die Eltern, die jedoch die Impfung schriftlich verweigern dürfen. Gsundheitsminister Florian Bodog erklärte vor diesem Hintergrund, dass im letzten Monat 67.000 Kinder geimpft wurden. 43.000 wurden nicht zuhause angetroffen, 12% der Eltern verweigerten die Impfung. Nach dem Gesetz soll beim Gesundheitsministerium auch eine Koordinierungsstelle eingerichtet werden, in den Landeskreisen und in Bukarest sollen Ausschüsse die Impfung betreuen. Für besondere Situationen sieht das Gesetz vor, dass ein Sonderbestand an Impfstoff angelegt wird. Der ENtzwurf geht jetzt ins Parlament, das Gesetz sollte idealerweise am 1. Januar 2018 in Kraft treten. Die Politik erkannte Handlungsbedarf nachdem bei der jetzigen Masernepidemie Tausende Menschen erkrankten und 30 ums Leben kamen. Viele Eltern verweigern die Impfung ihrer KInder, vor allem aus Furcht vor Nebenwirkungen. Radio Rumänien klärt deshalb auf über die Risiken der Nicht-Impfung und den möglichen Schutz vor Krankheiten.
Regierung überlegt höhere Spritsteuern
In weniger als einem Monat könnten die Spritpreise in Rumänien wieder steigen, weil nach geplanten Änderungen am Steuergesetzbuch die Verbrauchssteuern für Benzin und Diesel ab 1. September um über 20% angehoben werden sollen. Erst zu Jahresanfag waren sie durch die Beseitigung einer Sondersteuer herabgesetzt worden. In der Begründung der Absicht heißt es, dass die Treibstoffpreise in Rumänien zu den niedrigsten in der EU gehören, wobei der Anteil der Steuern im Preis auch sehr niedrig sei. Die EInnahmen aus dieser Quelle seien seit Anfang 2017 stark zurückgegangen, so ein weiteres Argument.. Die etwa 27.000 Transportunternehmen in Rumänien sind extrem unzufrieden – sie warnen, dass die Steuerpläne nicht aufgehen werden, weil beispielsweise internationale Spediteure einfach außerhalb des Landes tanken werden.
100 Jahre seit der Schlacht von Mărăşeşti
Am 6. August jährte sich die Schlacht von Mărăşeşti in Ostrumänien im ersten Weltkrieg zum 100. Mal. Im Gedenken an die Gefallenen wurden militärische und religiöse Zeremonien organisiert. Die Staats- und Regierungsführung traf sich zur ofiziellen Zeremonie beim Mausoleum von Mărăşeşti, einem der größten Baudenkmäler in Rumänien. Es wurde am 18. September 1938 auf der Gefechtsstellung eingeweiht, wo im Sommer 1917 die rumänische Armee die überlegene deutsche Armee zurückgeschlagen hatte. 480 Offiziere und über 21.000 rumänische Soldaten fielen an der Front bei Mărăşeşti. Im Mausoleum ruhen über die Gebeine von über 5000 von ihnen.
Hitze und Stürme in ganz Rumänien
Nur am Dienstag war es noch relativ kühl in Rumänien, dann rollte eine weitere Hitzewelle über das Land. Erst am Sonntag soll es wieder abkühlen, doch die kalte Luft bring Sturm. Letzte Woche waren an den Folgen der Temperaturen von teilweise über 40 Grad mehrere Menschen ums Leben gekommen; der Rettungdienst musste oft eingreifen. Es kam zu Geschwindigkeitsbeschränkungen bei der Eisenbahn und zu Fahrverboten auf den Nationalstraßen und Autobahnen.