Die Woche 01.08. – 05.08.2016 im Überblick
Die wichtigsten Ereignisse der vergangenen Woche in Zusammenfassung
Newsroom, 06.08.2016, 17:34
Der 1. August 2016 geht als trauriger Tag in die Geschichte der Nation und des Könglichen Hauses ein. Anna, Gattin von König Michael dem Ersten von Rumänien starb nach langem Krebsleiden in einem Schweizer Krankenhaus, im Alter von 92 Jahren. Die beiden hatten 1948 in Griechenland geheiratet, nachdem Michael von Hohenzollern-Sigmaringen auf sowjetischem Druck abgedankt hatte. 40 der 70 Jahre ihrer Ehe verbrachten sie im Exil, doch wenige Jahre nach der Wende kehrten sie zurück, so der Historiker Adrian Niculescu: “Die Rolle der Königin Anna war jene der Ehefrau eines verbannten Königs – sie teilte sein Schicksal und schenkte ihm eine Familie. Sie nahm zwar eine Institutsrolle ein, war aber eben auch eine ganz besondere moralische Stütze für König Michael“, so Niculescu. Am Samstag, dem 13. August, wird Königin Anna im Kloster Curtea de Argeş in der Grabstätte der rumänischen Könige zur Ruhe gelegt. Für den 13. August hat die Regierung Staatstrauer angeordnet. Präsident Klaus Iohannis bezeichnete Königin Anna als wichtiges Sinnbild der Weisheit und Würde. Premierminister Dacian Cioloş sprach über ein Symbol des diskreten und wüdervollen Auftretens.
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Über 650 Tausend Beschäftige im öffentlichen DIenst bekommen ab Anfang dieses Monats 10% mehr Gehalt. Davon betroffen sind Bereiche wie Gesundeit, Bildung, Ministerialverwaltung und Verteidigung. Ebenfalls ab dem 1. August entfällt die Obergrenze für das Kindergeld, die Untergrenze liegt bei 1.063 Lei, umgerechnet etwa 220 Euro. Eltern, die das Kindergeld beantragen, müssen in den letzten 24 Monaten mindestens 12 Monate ein verteuerbares Einkommen gehabt haben. Sie bekommen 85% des durchschnittlichen Einkommens dieser 12 Monate.
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Die rumänischen Straßenspediteure drohen landesweite Proteste ab September an, falls das Problem der Preise für Fahrzeugversicherungen nicht gelöst wird. Sie bemängeln eine dreifache Teuerung der Haftpflichtversicherungen und verlangen, dass die Regierung die Preise auf dem Niveau des Monats Juni für ein Jahr einfriert. Die Transportunternehmer haben am Mittwoch mit den stellvertretenden Ministerpräsidenten Costin Borc und Vasile Dîncu sowie mit Vertretern der Finanzaufsichtsbehörde über diese Frage diskutiert und erklärt, dass sie die Teuerungen nicht an die Kunden weitergeben und gleichzeitig konkurrenzfähig bleiben können. Eine neue Gesprächsrunde wird in zwei Wochen stattfinden.
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Ambulanz, Feuerwehr und Rettungsdienste könnten bald eine gemeinsame Schaltzentrale bekommen. Das kündigte am Donnerstag der Chef der zuständigen Behörde für Notfallsituationen, Raed Arafat, an. Zudem werde an einem Register privater Dienste gearbeitet, die bei Unfällen mit mehren Opfern Beistand leisten könnten. Raed Arafat sagte zugleich, dass die Besitzer der Einrichtungen ohne Brandsicherheitsgenehmigung spätestens bis zum 31. Dezember Zeit haben, alle Vorschriften umzusetzen. Ab nächstes Jahr sind dann Strafgelder zwischen umgerechnet 4.500 bis 11 Tausend Euro Strafe fällig, falls eine Brandsicherheitsgenehmigung fehlt.
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Eine von drei Bluttransfusionsabteilungen an rumänischen Krankenhäusern hat im Moment keine Betriebsgenehmigung. Nach Ergebnissen einer internen Revisionsermittlung des Gesunheitsministeriums gibt es es im ganzen Land 142 solcher Situationen, die meisten in Bukarest. Betroffen sind 108 öffentliche und 34 private Einrichtungen. Die für Bluttranfusionen zuständige Fachbehörde in Bukarest erklärte in der Sache, dass bürokratische Hindernisse und fehlende Mittel die Ursache seien. Das Ministerium hat den Krankenhäusern bis zum 1. November Zeit gegeben, um die Genehmigungen einzuholen. Ansonsten dürfen den betroffenen Krankenhäusern keine Blutkonserven mehr geliefert werden — im Endeffekt können sie dann keine Operationen mehr durchführen, die Blutübertragungen erfordern. Erst kürzlich hatten zwei Patientinnen in Bukarest mit Komplikationen zu kämpfen, weil ihnen Blut einer falschen Gruppe gegeben wurde. Eine von ihnen kam dabei ums Leben.
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Über 100 Sportler vertreten Rumänien bei den Olympischen Spielen, die zwischen dem 5. und 21. August in Rio de Janeiro stattfinden. Die 31. Auflage der Spiele bringt mehrere Premieren: zum ersten Mal richtet eine südamerikanische Stadt die Spiele aus, zum ersten Mal nehmen Kosovo und der Südsudan teil, zum ersten Mal tritt ein Team von Flüchtlingen an. Der Dopingskandal um die russischen Sportler, die Bedrohung des Zika-Virus und die politisch-finanziellen Skandale im Gastgeberland bilden allerdings eine unschöne Kulisse für Olympia 2016.