Heftiger Wintereinbruch in Südosteuropa
In Rumänien und darüber hinaus in nahezu ganz Südosteuropa hat eine Kaltwetterfront für einen heftigen Wintereinbruch gesorgt.
Bogdan Matei, 27.11.2023, 13:43
Ein bisher ungewöhnlich milder Herbst, der es den Menschen im Süden Rumäniens Anfang November noch erlaubte, im Hemd aus dem Haus zu gehen, hat sich nun in einen verfrühten Winter mit vielen Unannehmlichkeiten verwandelt.
Das schlechte Wetter hat Rumänien und die umliegenden Länder gleichermaßen getroffen und ein Chaos im Straßen- und Bahnverkehr verursacht. In der bulgarischen Hauptstadt Sofia sind wegen starker Windböen in mehreren Stadtteilen Bäume umgestürzt, und im Stadtzentrum bildete sich eine dicke Schneedecke. Für die gesamte Balkanhalbinsel, von Südbosnien bis Nordmazedonien, gilt ebenfalls eine Unwetterwarnung vor sinkenden Temperaturen und starkem Schneefall. Heftiger Wind wurde auch in Griechenland verzeichnet, obwohl die Temperaturen tagsüber über Null blieben. Starke Schneefälle gab es auch in Ungarn, wo es in einigen Regionen zu erheblichen Schneemassen kam. Auch dort bleiben die Temperaturen niedrig, und starker Wind verstärkt die Kälte noch.
Eine Kaltluftfront aus dem Norden, die von den Meteorologen schon früh vorhergesagt wurde, sorgt für anhaltenden Schneefall. Schwierige Wetterbedingungen auch in der Ukraine, mit starkem Schnee und Schneeregen im Norden, einschließlich der Hauptstadt Kiew, und Regen, Schneeregen und starkem Wind im Süden, besonders in den Regionen Odessa und Mykolajiw (Nikolajew). Winterliche Bedingungen herrschen auch auf den Straßen in der Republik Moldau, wo die Behörden aufgrund der Niederschläge eine ordnungsgemäße Ausrüstung von Fahrzeugen empfehlen. An der Schwarzmeerküste wurden am Wochenende Windböen mit einer Stärke von 25–30 Metern pro Sekunde und Wellen von bis zu fünf Metern Höhe verzeichnet, die einige Uferbereiche überschwemmten.
Am Sonntag wurde in den südöstlichen Landkreisen Rumäniens die Alarmstufe Rot wegen Schnee und Schneestürmen verhängt. Dutzende Nationalstraßen waren für alle Arten von Fahrzeugen gesperrt. Auch die sogenannte Autostrada Soarelui“ (Sonnenautobahn), die Bukarest mit der Schwarzmeerküste verbindet, war zeitweise gesperrt. Auf den Landstraßen im Südosten des Landes waren viele Menschen in ihren Autos eingeschlossen und mussten von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht werden. Wo die Schneestürme ein Vorankommen der Rettungsfahrzeuge verhinderten, setzten die Retter ihren Einsatz zu Fuß fort, um die festsitzenden Autos zu erreichen.
In den betroffenen Landkreisen ist der Schulunterricht am heutigen Montag vielerorts ausgefallen. In allen Ortschaften, die vom extremen Wetter betroffen sind und in denen der Unterricht nicht reibungslos ablaufen kann, wurde der Unterricht ausgesetzt. Die Leitung der einzelnen Schulen wird in jedem Fall darüber entscheiden, wie der Lernstoff nachgeholt wird. Das Nationale Wetteramt kündigte indessen an, dass das Wetter in den kommenden Tagen weniger unbeständig wird, es bleibe allerdings weiterhin winterlich mit sehr niedrigen Temperaturen.