Führende Persönlichkeiten der internationalen Politik sind nach Israel gereist oder werden dies in Kürze tun, um ihre Solidarität mit dem Land zu bekunden, das von den Anschlägen der Terrorgruppe Hamas schwer getroffen wurde, und um nach Wegen aus der gefährlichen Entwicklung zu suchen, die zu einem regionalen Krieg führen könnte. Der rumänische Premierminister Marcel Ciolacu gehörte zu den europäischen Staats- und Regierungschefs, die am Dienstag Israel besuchten. Während des Treffens mit seinem Amtskollegen Benjamin Netanjahu bekundete der rumänische Regierungschef das Mitgefühl der rumänischen Gesellschaft mit den Opfern des Konflikts, der am 7. Oktober begann. Bukarest sei sehr besorgt über die Folgen der schrecklichen Gewalt für die israelische und palästinensische Zivilbevölkerung, so der Premierminister. Rumänien bleibe ein Förderer des Friedens und werde seinen Verbündeten in diesen schwierigen Zeiten bedingungslos zur Seite stehen.
„Ich habe mich entschlossen, heute nach Israel zu kommen, weil in solch schwierigen Momenten, wie sie das israelische Volk derzeit erlebt, Partner und Freunde ihre Solidarität zeigen müssen. Die rumänische Gesellschaft, die israelische Gemeinschaft in Rumänien und die rumänische Gemeinschaft in Israel trauern um die unschuldigen Opfer, um die Frauen, Kinder und jungen Menschen in der Blüte ihres Lebens, die den Terroranschlägen der Hamas zum Opfer gefallen sind. Rumänien hat die Ereignisse der letzten Tage in Israel und die Gräueltaten der Hamas, einer Terrorgruppe, die die palästinensische Bevölkerung als Geisel hält, um ihre extremistischen Interessen zu befriedigen, scharf verurteilt. Das rumänische Parlament war die erste Legislative aus demokratischen Staaten, die in einer gemeinsamen Sitzung eine Solidaritätserklärung mit dem israelischen Staat verabschiedet hat“.
Marcel Ciolacu forderte die sofortige Freilassung aller Geiseln und Entführten und den Verzicht auf jegliche Aggressionshandlungen, insbesondere gegen die Zivilbevölkerung. Er forderte die Öffnung der humanitären Korridore im Gazastreifen und die Bereitstellung von Hilfe für die Flüchtlinge. Marcel Ciolacu dankte den israelischen Behörden für ihr Engagement und ihre Unterstützung bei der Zurückführung rumänischer Bürger. Mehr als 2.000 von ihnen wurden aus Israel ausgeflogen, und das rumänische Außenministerium kümmert sich auch um 350 rumänische Staatsbürger und Familienangehörige, die sich im Gazastreifen aufhalten, von denen rund 200 um Unterstützung bei der Rückführung gebeten haben. Premierminister Benjamin Netanjahu versicherte seinem rumänischen Amtskollegen, dass die israelischen Behörden alles in ihrer Macht Stehende tun werden, um die Evakuierung der Rumänen aus dem Gazastreifen zu unterstützen, und dankte Rumänien für seine Solidarität. Die zivilisierte Welt, so Netanjahu, sollte sich im Kampf gegen die Hamas hinter Israel stellen. Niemand könne mit der ISIS Frieden schließen, niemand könne mit Al-Qaeda Frieden schließen, niemand könne mit den Nazis Frieden schließen – sie müssten besiegt werden und erst dann werde es Frieden geben, betonte der israelische Premierminister.
Auf der außerordentlichen Tagung des Europäischen Rates im Videokonferenzformat verurteilte Präsident Klaus Iohannis die Terroranschläge auf israelischem Gebiet scharf. Rumänien unterstütze unmissverständlich das legitime Recht Israels auf Selbstverteidigung, das im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht ausgeübt werden muss, fügte der rumänische Staatschef hinzu.