Umweltminister Mircea Fechet hofft, dass der Entwurf, sobald er im Herbst dem rumänischen Parlament zugeleitet wird, ein qualitativ sehr hochwertiges Regulierungswerk sein wird, das Rumänien nicht nur vor forstwirtschaftlichen Fehlern bewahrt, sondern auch Delikte wie Holzdiebstahl bekämpfen wird. Mit diesem Gesetzentwurf wird auch das Strafgesetzbuch geändert, so dass falsche Angaben bei der Beförderung von Holz mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden können. Zu den wichtigsten Bestimmungen des neuen Forstgesetzes gehört, dass der Kahlschlag in fast der Hälfte der Waldfläche des Landes verboten wird, nachdem er bisher nur in Nationalparks verboten war. Das Verbot wird auch auf Naturparks und alle Natura-2000-Gebiete ausgedehnt. Mircea Fechet (Track): „Heute ist der Kahlschlag auf etwa 5 % der Waldfläche verboten – der Entwurf erweitert dieses Verbot auf eine Fläche, die fast 50 % des gesamten Waldbestands Rumäniens ausmacht. Eine zweite Neuerung ist, dass das neue Gesetzbuch es dem Staat ermöglichen wird, die Aufforstung von Flächen zu übernehmen, die in der Vergangenheit abgeholzt und anschließend von ihren Eigentümern aufgegeben wurden”.
Das neue Forstgesetzbuch bildet auch den rechtlichen Rahmen für den digitalisierten Kampf gegen den illegalen Holzeinschlag und die dahinter stehenden Täter. Es räumt den Waldbesitzern auch das Recht auf alternative Bewachungslösungen ein, mit dem Vorbehalt, dass die Bewachung des Waldes an sich gesetzlich vorgeschrieben ist. Gleichzeitig werden Gemeinden, die in besonderem Maße vom Wald abhängig sind, in ihrem Zugang zu den Waldressourcen unterstützt und bevorzugt behandelt, und zwischen 5 und 20 % der Einnahmen staatlicher und privater Forstämter aus dem Holzverkauf werden in den Bau von Forststraßen und Holzlagerstätten investiert.
Der Nationale Forstwirtschaftsrat wird als ethische und technische Filterstelle im Forstsektor eingerichtet und alle Waldbesitzer in Rumänien werden in das Nationale Forstwirtschaftsregister aufgenommen. EIn Nationaler Katalog der Ökosysteme mit hohem Erhaltungswert wird erstellt und ein neues Konzept wird eingeführt. In sogenannten Alterungsinseln werden Waldflächen mit einer Größe von mindestens einem zehntel Hektar, die für die Erhaltung der biologischen Vielfalt von großer Bedeutung sind, vor der Abholzung geschützt und die Bäume können dort altern und sterben.
Trotz all dieser Vorteile gibt es auch Stimmen, die argumentieren, dass das Projekt die Gefahr einer „Liberalisierung des Holzeinschlags“ birgt, wodurch in den kommenden Jahren die Förderung von mehr als 100 Millionen Kubikmeter Holz legalisiert würde.