Im Einklang mit dem Ziel, die Abhängigkeit von russichen fossilen Brennstoffen vor dem Hintergrund der Situation nach dem Einmarsch Russlands in die benachbarte Ukraine zu beenden, setzt die Europäische Union die in Brüssel beschlossenen Maßnahmen fort. Dazu gehört die Schaffung gemeinsamer Gasvorräte. Dieser Prozess, der vor einigen Monaten begann, geht gut voran, sogar schneller als erwartet. „Die europäischen Vorräte liegen bereits bei 84 % und damit über dem Zielwert“, erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im September. „Unsere Freunde in den baltischen Ländern haben große Anstrengungen unternommen, um ihre Abhängigkeit von Russland zu beenden. Sie haben in erneuerbare Energien, Flüssiggas-Terminalsund Verbindungspipelines investiert. All dies zu hohen Kosten, aber die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland hat einen viel höheren Preis. Wir müssen uns europaweit von dieser Abhängigkeit befreien“, sagte von der Leyen.
Zum damaligen Zeitpunkt der Ankündigung hatten die Gasspeicher in Rumänien die Mindestfüllmenge von 80 % erreicht, wie es die neue Verordnung der Europäischen Kommission zur Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit vorschreibt. In dem Monat, der seitdem vergangen ist, ist der Füllungsgrad um weitere 11 Prozent gestiegen. Rumänien hatte am Sonntag mehr als 2,8 Milliarden Kubikmeter Erdgas gespeichert, was fast 91 % der Speicherkapazität des Landes entspricht, teilte der Netzbetreiber Transgaz mit und erklärte, dass die Gasspeicherung bis zum 30. Oktober andauern werde.
Unterdessen sind die Gasimporte Rumäniens in den ersten acht Monaten des Jahres 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 20 % zurückgegangen. Und die Nationale Kommission für Strategie und Prognose geht davon aus, dass sich dieser Trend für das gesamte Jahr fortsetzen wird. Darüber hinaus wird die inländische Gasproduktion, die in den ersten acht Monaten um 4,6 % niedriger war als im gleichen Zeitraum 2021, um fast 2 % gegenüber dem Vorjahr steigen. Die vom Nationalen Institut für Statistik veröffentlichten Zahlen zeigen hingegen einen Rückgang des Stromverbrauchs in Rumänien um 5,3 % in den ersten acht Monaten dieses Jahres gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2021. Dieser Rückgang führte zu einem Anstieg der Stromexporte um fast 85 Millionen kWh. Aus den Zahlen geht auch hervor, dass die öffentliche Beleuchtung um fast 4 Prozent zunahm, während der Verbrauch der Haushalte um 7,7 Prozent zurückging. Die am Freitag bekannt gegebenen Daten zeigen, dass Rumänien 1.100 MW exportiert hat, was vor allem auf die hohe Leistung von Windparks zurückzuführen ist. Die Gesamtenergieerzeugung betrug 6.300 MW und der Verbrauch rund 5.200 MW.