Gasvorräte höher als das EU-Ziel
Kein Grund zur Angst vor Gaskannpheit . Energieminister Popescu
Bogdan Matei, 04.08.2022, 22:34
Rumänien ist dem Zeitplan, den es der Europäischen Kommission für seine Erdgasvorräte zugesagt hatte, voraus – das erklärte Energieminister Virgil Popescu, der in diesem Zusammenhang versicherte, dass es in diesem Winter keine Probleme mit der Gasversorgung geben werde. Die rumänischen Erdgasreserven belaufen sich auf über 1,8 Mrd. Kubikmeter, sagte der Minister: „Bei der Gasspeicherung sind wir auf dem besten Weg. Für den 1. August lag das Ziel bei 46 %, für den 1. September bei 57 %. Wir sind bereits bei 59,48 %. Am 1. November werden wir zu über 80 % voll sein, was uns einen angenehmen Winter bescheren wird. Kein Grund zur Angst vor Gaskannpheit also“.
Popescu sagte auch, dass das Energieministerium an dem Plan arbeitet, den Gasverbrauch um 15 % zu senken, wie von der Europäischen Kommission empfohlen, dass es jedoch noch keine Gründe dafür gibt. Er fand jedoch, dass wir uns an das Sparen gewöhnen müssen. Andererseits forderte Premierminister Nicolae Ciucă den Präsidenten des Wettbewerbsrates auf, die Entwicklung der Energiepreise zu überprüfen, da es einen sichtbaren Unterschied zwischen dem Erzeugerpreis und dem Marktpreis gibt. „Der Wettbewerbsrat und die verantwortlichen Behörden sollten diese Preisentwicklung überprüfen. Der Spot-Markt sollte für den Ausgleich sorgen, ist aber zur echten Energiebörse geworden. Prüfen Sie bitte, ob es da spekulative Elemente gibt oder nicht,” forderte Ciuca.
Im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine versucht Europa, sich aus der Abhängigkeit von russischem Gas zu lösen. Viele Länder haben sich auf die Möglichkeit vorbereitet, dass Moskau die Lieferungen vollständig einstellen könnte, nachdem sie bereits gerosselt wurden. Es wird also nach alternativen Lösungen gesucht. Die Niederlande haben ihren Gasverbrauch seit Anfang des Jahres erfolgreich um ein Vielfaches gesenkt, aber Länder wie Polen und Ungarn lehnen eine Rationierung ab. Andererseits haben die Lieferungen von Flüssiggas aus den Vereinigten Staaten stark zugenommen. In den ersten sechs Monaten haben die Amerikaner mehr Gas nach Europa geliefert als im gesamten letzten Jahr. Und die Pipeline, die Gas aus Aserbaidschan auf den griechischen und italienischen Markt bringt, wird die Lieferkapazität nach Europa auf 12 Milliarden Kubikmeter pro Jahr deutlich erhöhen. Rumänien, das derzeit das am wenigsten von russischem Gas abhängige EU-Land ist, verfügt im Schwarzen Meer über große unerschlossene Erdgasvorkommen, die auf 200 Milliarden Kubikmeter geschätzt werden. Die größte Menge entfällt auf das Feld Neptun Deep, das das rumänische Staatsunternehmen Romgaz gemeinsam mit der österreichischen OMV Petrom aus beuten wird.