Trockenheit gibt Rumänien zu schaffen
In einem Land mit wenigen funktionierenden Bewässerungssystemen ist die Landwirtschaft weitgehend vom Wetter abhängig.
Daniela Budu, 25.07.2022, 13:56
Die Bodendürre, d. h. die geringen Wasserreserven im Boden, vernichtet auch in diesem Jahr wieder hektarweise Ernten und bringt die Landwirte an den Rand des Ruins.
Die Generaldirektorin der Nationalen Meteorologischen Verwaltung, Elena Mateescu, bestätigt diese Situation. In einem Interview mit der Presseagentur Agerpres sagte sie, dass Rumänien in diesem Sommer ein erhebliches Niederschlagsdefizit erlebe und die Anzeichen dafür bestünden, dass sich die Situation nicht ändere, was dieses Landwirtschaftsjahr sicherlich zu einem der trockensten in der Geschichte machen werde. Nach Expertenschätzungen seien Mais und Sonnenblumen am stärksten betroffen. Die östliche Region Moldau sei am stärksten von der extremen Bodentrockenheit betroffen. In diesem Jahr wurden hier mit knapp 323 Liter pro Quadratmeter die geringsten Niederschläge verzeichnet.
Darüber hinaus melden mehrere Landkreise im Süden, dass sie kein Wasser mehr für die Bewässerung haben, weil der Pegel der Donau sehr stark gesunken ist. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums ist die von der Bodentrockenheit betroffene Fläche in 14 Kreisen auf etwa 70.000 Hektar angestiegen. Der Schaden werde im Moment noch bewertet.
Laut Landwirtschaftsminister Petre Daea besteht jedoch derzeit keine Notwendigkeit, eine Dürrekatastrophe auszurufen. Bei den von seinem Ministerium durchgeführten Projekten werden drei Ziele verfolgt, sagte er: „Das erste Ziel besteht darin, die Pumpstationen zu bauen, sie mit modernen Startmitteln auszustatten, sie im Wesentlichen zu automatisieren, um weniger Strom zu verbrauchen. Der zweite Schritt ist die Sicherung des Entwässerungsabschnitts. Wir reinigen die Abflussabschnitte der Abwasserkanäle, damit das Wasser reibungslos zu den Druckstationen abfließen kann. Und das dritte Ziel ist die Abdichtung des Kanals, führte der Minister aus.
Die Probleme betreffen nicht nur die Bewässerung, sondern auch die Wasserversorgung der Bevölkerung. Das Wasser wurde in mehreren Orten im Süden und Osten Rumäniens rationiert, und die Behörden suchen immer noch nach Lösungen, um den Bedarf der Bevölkerung zu decken. Und das Wetter scheint sich nicht zu ändern. Nach einem Wochenende mit Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius und Stürmen und Unwettern, die Bäume und Dächer abrissen, hat in Rumänien eine weitere heiße Woche begonnen. Die Meteorologen sagen, dass für den größten Teil des Landes bis mindestens Donnerstag gelbe und orangefarbene Warnungen gelten werden. Am Dienstag werden erneut Höchsttemperaturen von bis zu 40 Grad vorhergesagt, vor allem in den westlichen und südlichen Regionen.