Kapitalmärkte vertrauen Rumänien
Ştefan Stoica, 18.04.2022, 11:29
Der Agentur zufolge wird dieses Rating Rumäniens durch seine Mitgliedschaft in der Europäischen Union und seinen soliden Zugang zu Finanzierungen auf den internationalen Kapitalmärkten untermauert. Andererseits werden die Risiken, die sich aus dem Konflikt in der Ukraine ergeben, durch die Aussicht auf die Aufnahme eines beträchtlichen Betrags an europäischen Mitteln gemildert, da Rumänien zu den Hauptempfängern von Strukturfondsmitteln aus dem Mehrjahresrahmen der EU und der Fazilität für Konjunkturbelebung und Krisenbewältigung gehört. Die Risiken werden zudem von der realtiv geringen Energieabhängigkeit von russischem Erdgas und Öl verringert. Die Entscheidung von Standard & Poors erfolgt eine Woche, nachdem eine andere große Ratingagentur, Fitch Ratings, das rumänische Staatsrating ebenfalls mit BBB minus und negativem Ausblick bestätigt hat – die letzte Stufe, die noch”für Investitionen empfohlen“ wird. Die Regierung in Bukarest ergreife wirksame Maßnahmen, um den Auswirkungen der Energiekrise und des Krieges in der Ukraine entgegenzuwirken, sagte Finanzminister Adrian Câciu als Reaktion auf die Bewertungen der Ratingagenturen. Standard & Poors sei ihm zufolge der Ansicht, dass ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum in Verbindung mit dem Abbau des Haushaltsdefizits der Regierung zu einer Stärkung der Produktionskapazität der rumänischen Wirtschaft und damit zu einer möglichen Heraufstufung des Länderratings führen könnte, so Câciu. Das Vertrauenssignal, das die Regierung den Anlegern sendet, werde durch die jüngsten Ratings von Standard & Poors und Fitch Ratings erneut bestätigt, fügte der Minister am Samstag an.
Rumänien sei ein sicheres Land für Investitionen und biete Stabilität und Chancen – das ist die ständige Botschaft, die die Regierung dem wirtschaftlichen Umfeld in dieser komplizierten Zeit vermitteln will. Eine Botschaft, die, so die Exekutive, inzwischen auch bei internationalen Finanzinstitutionen angekommen ist.
Die Wachstumsaussichten beruhen auf dem beispiellosen Volumen an nationalen und europäischen Mitteln, die in die rumänische Wirtschaft in allen strategischen Bereichen – Industrie, Landwirtschaft, Energie, Umwelt, Digitalisierung – fließen werden, aber auch auf der Entwicklungspolitik der Regierung, betonte die rumänische Regierung. Derselben Quelle zufolge reiht sich das Wirtschafts- und Sozialpaket Unterstützung für Rumänien im Wert von 17,3 Milliarden Lei (3,4 Milliarden Euro), von denen 60 % für Investitionen bestimmt sind, in die milliardenschweren nationalen und europäischen Mittel ein, die für die rumänische Wirtschaft vorgesehen sind. Die Regierung sagt, dass sie mit der Umsetzung dieser Mischung aus wirtschaftlichen und sozialen Lösungen begonnen habe und im gleichen Tempo weiterarbeiten werde. Nach Ansicht der Exekutive ist eine dynamische Wirtschaft der sichere Weg zur Entwicklung, zu neuen und besser bezahlten Arbeitsplätzen in Rumänien und zu hochwertigen öffentlichen Dienstleistungen für die Bürger.