Weitere Hilfe für die Ukraine
Rumänien unterstützt Menschen aus dem Nachbarland
Corina Cristea, 14.03.2022, 12:16
Präsident Klaus Johannis hat seinem Amtskollegen in Kiew, Wolodimir Zelenski, in einem Telefongespräch zugesichert, dass Rumänien alle Menschen aus der Ukraine betreuen wird, die hier ankommen. Außerdem bekräftigte er seine volle Unterstützung für den EU-Beitritt des Nachbarlandes. In den fast drei Wochen, seit Russland den Krieg in der Ukraine begonnen hat, sind aus diesem Land mehr als 400 Tausend Personen nach Rumänien eingereist und etwa ein Fünftel von ihnen ist hier geblieben. Seit der Ankunft der ersten Menschen auf der Flucht helfen Behörden und Öffentlichkeit mit großem Engagement: mit warmen Mahlzeiten und Unterkünften bis hin zu kostenlosen Reisemöglichkeiten und lebensnotwendigen Gütern, medizinischer Versorgung oder Unterricht für zurückgebliebene Kinder und der Möglichkeit, Arbeit zu finden. Ein Wohltätigkeitskonzert an diesem Wochenende in Bukarest sammelte mehr als 750.000 Euro für die Füchtenden.
In der Zwischenzeit hat ein europäisch koordiniertes humanitäres Zentrum im Norden Rumäniens, in Suceava nahe der ukrainischen Grenze, in der vergangenen Woche seine Arbeit aufgenommen, und die ersten Hilfslieferungen sind angelaufen. Diese Drehscheibe spielt eine äußerst wichtige Rolle bei der Erleichterung des Transfers von humanitären Spenden aus den EU-Mitgliedstaaten sowie anderen großen Ländern und Organisationen. Unterstützung aus Rumänien bedeutet auch Hilfe für diejenigen, die gerade auf der Durchreise sind. Nicht nur Ukrainer, sondern auch Bürger anderer Nationalitäten, die in der Ukraine waren, reisten in Rumänien ein, darunter mehr als 3.000 Israelis und über 1.200 Ukrainer jüdischer Herkunft. Sie wurden von Rumänien dann bei der Weiterreise nach Israel unterstützt, teilte der rumänische Außenminister Bogdan Aurescu nach einem Treffen mit seinem israelischen Amtskollegen Yair Lapid in Rumänien mit. „Kinder jüdischer Herkunft aus Odessa, krebskranke Kinder wurden zur Behandlung nach Israel geschickt, und Tausende von Flüchtlingen sind durch den Grenzpunkt Siret geflohen, sagte Lapid, der am Sonntag den Grenzübergang besuchte. Ihr Leben wurde durch die Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern gerettet. Ich danke Ihnen und der rumänischen Regierung für Ihre Zusammenarbeit und Hilfe“, sagte der israelische Außenminister.
An einer anderen Front mehren sich schlechte Nachrichten ebenfalls. Die Weltgesundheitsorganisation wiederum hat Bedenken geäußert, dass der Krieg in der Ukraine die COVID-19-Pandemie verschlimmern könnte. Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten hat außerdem eine Warnung an die Länder gesandt, die Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen. Darin wird darauf hingewiesen, dass in dem Land zahlreiche Fälle von Infektionen mit gefährlichen, antibiotikaresistenten und übertragbaren Bakterien auftreten und dass im Oktober Ausbrüche von Polio und Masern zum Gesundheitsrisiko erklärt wurden. Das europäische Gremium empfiehlt daher, ukrainische Patienten, die in Krankenhäusern ankommen, zu isolieren, um das Risiko einer Ansteckung von Gesundheitseinrichtungen zu vermeiden.