Rumänien unterstützt die Ukraine
Der Einmarsch Russlands in die Ukraine vor einem Jahr markierte einen Wendepunkt in der europäischen Geschichte, der Angriffskrieg gilt als der größte Brandherd auf dem Kontinent seit dem Zweiten Weltkrieg. Rumänien reagierte auf die Krise mit einer stark
Mihai Pelin, 24.02.2023, 13:42
Nachdem Russland im Jahr 2014 die Halbinsel Krim illegal annektiert hatte, fiel es am 24. Februar 2022 in die Ukraine ein. Die westlichen Staaten reagierten auf den Angriffskrieg, indem sie zuerst die Grenzen für Millionen von Geflüchteten öffneten. Der zweite Schritt Europas bestand darin, die russische Aggression zu verurteilen und Hilfe in jeder denkbaren Form zu leisten. Die Europäische Gemeinschaft verhängte Sanktionen gegen Russland, um die russische Wirtschaft und damit auch die Kriegsmaschinerie und die Propaganda des Kremls zu schwächen. Europa und die NATO stellten sich hinter die Ukraine, die in diesem Jahr auch dank westlicher Unterstützung, auch militärischer Art, standhalten konnte. Die Vereinigten Staaten, Großbritannien und die EU lieferten im vergangenen Jahr Ausrüstung und Munition im Wert von mehreren Milliarden Euro. Das Nordatlantische Bündnis aktivierte zum ersten Mal in seiner Geschichte Elemente der NATO-Reaktionskräfte und verlegte Truppen und Kampfausrüstung in verbündete Länder an der Ostflanke, darunter auch Rumänien.
Der rumänische Präsident Klaus Iohannis betonte am Mittwoch auf der außerordentlichen Sitzung des Bukarest 9-Formats in Warschau, dass die Einheit und Solidarität der Verbündeten für die Ukraine absolut notwendig ist und die Geheimwaffe“ der NATO-Länder darstellt. Er bekräftigte die multidimensionale Unterstützung für die Ukraine. Als EU- und NATO-Mitgliedsland mit der längsten Grenze zur Ukraine unterstützte Rumänien das Land und seine Bürgerinnen und Bürger mit aller Verantwortung. Seit Ausbruch des Krieges in dem Nachbarland leistete Rumänien humanitäre Hilfe, politische, diplomatische und wirtschaftliche Unterstützung. Es hat über 3,5 Millionen ukrainischen Geflüchteten Unterkunft und Hilfe gewährt und war an der Erleichterung des Transits von etwa 12 Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine zu den internationalen Märkten beteiligt. Die rumänische Regierung reagierte stets auf die Anfragen der ukrainischen Regierung und stellte u. a. Treibstoff, Medikamente, Lebensmittel und Krankenwagen zur Verfügung. Über das internationale humanitäre Drehkreuz in Suceava (Nordosten) an der Grenze zur Ukraine wurden mehr als 50 humanitäre Transporte aus Ländern wie Italien, Frankreich, Bulgarien, Österreich, Slowenien, Zypern, Griechenland, Deutschland oder der Republik Nordmazedonien abgewickelt. Im Juli 2022 startete die rumänische Regierung den nationalen Aktionsplan für die Integration der ukrainischen Geflüchteten in Rumänien. Auf diplomatischer Ebene verurteilte Bukarest den Angriffskrieg Moskaus gegen Kiew und trug zur internationalen Isolation Russlands bei, indem es die Resolutionen im Sicherheitsrat und in der UN-Generalversammlung unterstützte. Gleichzeitig hat sich der bilaterale Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Rumänien und der Ukraine weiter intensiviert.