Bukarest: Vorstoß in der Klimapolitik
Bis 2030 möchte Rumänien 16 Milliarden Euro in die Klimaneutralität investieren.
Roxana Vasile, 11.01.2022, 16:49
Die Regierung in Bukarest erörterte am Montag, auf einem informellen Treffen, die Finanzierungsmöglichkeiten der Klimaneutralität des Energiebereichs und der Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels. Bis 2030 möchte Rumänien 16 Milliarden Euro in die Klimaneutralität investieren. Die Investitionen, die Teil des im vergangenen Jahr mit Brüssel vereinbarten nationalen Konjunkturprogramms und des Modernisierungsfonds sind, könnten die rumänische Energieinfrastruktur in Bereichen wie erneuerbare Energien, Ersatz von Kohle, Kernkraft, Kraft-Wärme-Kopplung und Biokraftstoffe grundlegend verändern. Dementsprechend forderte Ministerpräsident Nicolae Ciucă, Priorität für die eigenen Produktionskapazitäten für Zulieferungen, die für Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien benötigt werden. Es ist ein Ansatz, der wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt und neue Arbeitsplätze in Zukunftstechnologiebereichen schafft.
Bis 2030 will die rumänische Regierung den Zugang zu Strom und Wärme für alle Verbraucher sicherstellen, gefährdete Verbraucher schützen, saubere Energie erzeugen und die institutionelle Regulierungskapazität modernisieren. Nach Ansicht Bukarests ist auch die Erziehung der Verbraucher und die ständige Weiterbildung von qualifizierten Arbeitskräften wichtig. Nicht zuletzt möchte Rumänien seinen Energiebeitrag zu den regionalen und europäischen Märkten erhöhen und zu einem regionalen Anbieter von Energiesicherheit werden. Konkret, möchte es die Kapazität von Windkraft- und Fotovoltaikanlagen und die Zahl der Prosumenten erhöhen. Außerdem soll ein mittel- und langfristiges Atomkraftprogramm entwickelt werden und die Energieunternehmen Oltenia und Hunedoara, an denen die nationalen Unternehmen Hidroelectrica und Romgaz beteiligt sind, sollen modernisiert werden. Weitere Schwerpunkte sind die Energieeffizienz, die Verringerung der Treibhausgasemissionen sowie Forschung und Innovation.
In Zahlen ausgedrückt, hat sich Rumänien verpflichtet, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um fast 44 % gegenüber 2005 zu reduzieren und den Gesamtanteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch um mehr als 30 % zu erhöhen. Mit diesen Verpflichtungen will das Land einen Beitrag leisten, damit die EU-Klimaziele erreicht werden. Diese sehen eine Verringerung der Emissionen um mindestens 55 % und eine Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien um 32 % vor.