Staus an rumänischen Grenzen
Die neuen Einreisebestimmungen führen zu einer Überlastung der Grenzbehörden, insbesondere weil im Ausland arbeitende Rumänen über die Feiertage nach Hause zurückkehren wollen. Viele sind nicht geimpft und werden unter Quarantäne gestellt.
Daniela Budu, 14.12.2021, 15:55
Wie jedes Jahr beginnen die Rumänen in der Diaspora, für die Winterferien in ihre Heimat zurückzukehren. Das ist nun schon das zweite Jahr, in dem die Menschen Weihnachten und Silvester unter Pandemie-Bedingungen verbringen werden. Neue Einreisebestimmungen sind ab dem 10. Dezember von den Behörden in Kraft gesetzt worden, um die Ausbreitung der neuen afrikanischen Omicron-Variante des Coronavirus einzudämmen. Sie sorgen dafür, dass an der Grenze noch mehr zu tun ist als sonst. Viele Rumänen, die nach Hause wollen. sind nicht geimpft und wissen nichts von den neuen Beschränkungen. Wer von außerhalb der EU kommt, muss einen negativen PCR-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Wer nicht gegen COVID geimpft ist oder die Krankheit nicht durchgemacht hat, dafür aber einen negativen Test hat, wird für 10 Tage unter Quarantäne gestellt. Gibt es auch keinen Test, muss die Person auf längere Zeit in Quarantäne, nämlich 14 Tage. Für Reisende aus der EU ist wie bisher eine grüne Bescheinigung erforderlich – darin nachgewiesen ist eine Impfung, eine Erkrankung innerhalb der letzten 180 Tage oder ein negatives PCR-Testergebnis, das nicht mehr als 72 Stunden vor der Reise vorliegt. Diese Vorschriften gelten sowohl für rumänische als auch für ausländische Bürger. Grenzpolizisten weisen darauf hin, dass aufgrund der Unkenntnis dieser neuen Vorschriften beispielsweise an der Westgrenze von Nădlac 2, wo der am stärksten genutzte Übergang ist, innerhalb von acht Stunden nicht weniger als 1 400 Personen für zehn oder jeweils 14 Tage in Quarantäne geschickt wurden. Da für so viele Menschen Quarantäneformulare ausgefüllt werden müssen, sind die Wartezeiten beim Grenzübergang noch länger. Um Staus zu vermeiden, wurde die Zahl der Beamten und Fahrspuren an den meisten Grenzübergangsstellen erhöht. Selbst unter diesen Bedingungen betragen die Wartezeiten an den Grenzübergängen zu Rumänien bis zu zwei Stunden. Auch die Lastwagen, die ins Land kommen, müssen lange warten. Die Zahl der Zollbeamten und Grenzpolizisten ist nach Angaben der Behörden seit Mitte letzten Monats gestiegen, da die Obst- und Gemüseeinfuhren stark zugenommen haben – die Abfertigungskapazität an den Grenze war jedoch gleich geblieben, also musste mehr Personal eingebunden werden. Nach Angaben der Grenzpolizei müssen Lkw-Fahrer, die Waren nach Rumänien transportieren, in diesen Tagen bis zu zwei Stunden an der südlichen Grenze mit Bulgarien warten. Im Westen des Landes beträgt die Wartezeit am Grenzübergang Borș 2 zu Ungarn etwa eine Stunde, und im Nordosten ist die Wartezeit am Grenzübergang Siret zur Ukraine mit mehr als zwei Stunden am längsten.