Unterricht: Schüler kehren in die Schulen zurück
Von den fast 3 Millionen Schülern in Rumänien gehen etwa 2,4 Millionen ab dem heutigen Montag, wenn der Präsenzunterricht wieder aufgenommen wird, zur Schule.
Roxana Vasile, 08.02.2021, 15:51
Seit letztem März, mit Ausnahme von etwas weniger als zwei Monaten, und zwar im September und November, sind die rumänischen Schüler nicht mehr in die Schule gegangen. Wegen Corona wurde landesweit nur Online-Unterricht abgehalten. Vollkommen unvorbereitet auf diese Unterrichtsweise haben sich Schüler, Lehrer und zuletzt Eltern angestrengt, sich dieser neuen Situation anzupassen — mit dem lang gehegten Wunsch, dass diese Situation nicht lange anhält. Sie hält aber schon seit fast einem Jahr an, wider Wissen, dass Online-Unterricht ermüdend, ineffizient und keine langfristige Lösung darstellt. Sozial benachteiligte Schüler waren davon am stärksten betroffen – sie hatten keinen Zugang zur Bildung, weil sie weder Computer noch Internetverbindung hatten.
Vor diesem Hintergrund haben die Behörden nach langen Diskussionen und nach einer genauen Bewertung der epidemiologischen Situation beschlossen, dass die rumänischen Schüler ab Montag, dem 8. Februar, zum Beginn des zweiten Semesters dieses Schuljahres, wieder zur Schule gehen sollen. Am vergangenen Wochenende wurden große Aufräumarbeiten durchgeführt, die Schulen passten sich den von den Ministerien für Gesundheit und Bildung erlassenen Vorschriften an. Ein — und Ausgänge in den Schulen wurden neu verlegt und markiert, Thermoscanner überprüft und Klassenräume desinfiziert.
Die Rückkehr zum Präsenzunterricht, ist nur unter Einhaltung strenger Schutzmaßnahmen möglich, wobei Maskenständig getragen werden müssen. Der Präsenzunterricht erfolgt nach drei Szenarien, abhängig von der Häufigkeit der Corona-Fälle in jeder Ortschaft. Wenn die Inzidenz weniger als 1 pro 1.000 Einwohner innerhalb von 14 Tagen beträgt, nehmen alle Vorschulkinder und Schüler am Präsenzunterricht teil. Dieses ist das sogenannte grüne Szenario. Im zweiten Szenario — dem gelben – bei einer Inzidenzrate zwischen 1 und 3 gehen nur Vorschulkinder, Grundschüler und Schüler der Mittel- und Oberstufe in die Schule; die anderen nehmen am Online-Unterricht teil. Im dritten Szenario, dem roten, d.h. wenn die Inzidenz über 3 Fälle pro 1.000 Einwohner liegt, besuchen nur Vorschul- und Grundschulkinder den Schulunterricht. Derzeit befinden sich etwa 2.200 Orte im grünen, 900 im gelben und 150 im roten Szenario.
Wenn ein Infektionsfall in einer Gruppe von Vorschulkindern oder in einer Grundschulklasse auftritt, wird der Unterricht für diese Gruppe bzw. Klasse für 14 Tage ausgesetzt. Tritt ein Corona-Fall in der Mittel- und Oberschule auf, wird eine epidemiologische Nachverfolgung durchgeführt, es werden Tests empfohlen und das Gesundheitsamt entscheidet, ob der Unterricht ausgesetzt oder ob auf das Auftreten eines zweiten Falles gewartet wird.