Corona: In Rumänien wird es keinen weiteren landesweiten Lockdown geben
Am Mittwoch erklärte Landespräsident Klaus Iohannis, er wolle keinen landesweiten Lockdown nach den Parlamentswahlen an 6. Dezember verhängen.
Corina Cristea, 26.11.2020, 14:42
Neuen Monate nach dem das nationale Gesundheitsamt die erste Corona-Infektion registrierten, haben die Zahlen der zweiten Welle der Krankheit in Rumänien die Plateau-Phase erreicht. Verschärfte Corona-Beschränkungen, wie Maskenpflicht in geschlossenen und freien Räumen, Sperrstunden während der Nacht und Fernunterricht haben sich als wirksame Maßnahmen erwiesen. Vereinzelt wurden auch ganze Ortschaften unter Quarantäne gestellt, dort wo Infektionszahlen in die Höhe schnellten.
Die Bevölkerung ist geteilter Meinung über diese Beschränkungen: Während einige diese begrüßen und vereinzelt sogar einen weiteren Lockdown fordern, werfen andere den Behörden vor, die Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor der Corona-Pandemie für eigene Zwecke zu missbrauchen und sagen, das bisher kein landesweiter Lockdown verhängt wurde, weil Anfang Dezember Parlamentswahlen anstehen. Diesen erwiderte am Mittwoch Klaus Iohannis. Er sagte ausdrücklich, er wolle keinen landesweiten Lockdown nach den Parlamentswahlen an 6. Dezember verhängen. Die Behörden werden, wie bisher, in Corona-Hotspots die erforderlichen Maßnahmen ergreifen.
Der Präsident sagte zum Abschluss einer Sitzung über die Corona-Maßnahmen, dass die landesweite Tendenz der Corona-Infektionszahlen eindeutig sinkend ist. Die Daten des nationalen Gesundheitsamtes belegen die Wirksamkeit, die von den Behörden zur Bekämpfung der Pandemie beschlossenen Maßnahmen, sagte der Präsident und fügte hinzu, dass die Bevölkerung die Beschränkungen respektiert hat, was Anlass zum Optimismus gibt. Noch können wir aber nicht über Lockerungen sprechen, betonte das Staatsoberhaupt. Er rief die Bevölkerung auf, die Corona-Maßnahmen weiterhin einzuhalten und Weihnachten und Neujahr nur mit den Menschen zu feiern, die im selben Haushalt wohnen. Iohannis kündigte des Weiteren an, dass die rumänische Impfstrategie auf der Regierungssitzung am Freitag genehmigt wird und höchstwahrscheinlich auf der Sitzung des Obersten Landesverteidigungsrates, am kommenden Mittwoch verabschiedet wird. Klaus Iohannis sprach sich für die Corona-Schutzimpfung aus und erinnerte, dass alle Mitgliedstaaten gleichzeitig auf Impfstoffe gegen COVID-19 werden zugreifen können, und zwar abhängig von ihrer Bevölkerungsgröße.
Er hoffe, dass mit der Veröffentlichung der Daten über die Wirksamkeit und Sicherheit der Impfungen, auch die Zahl der Skeptiker sinken werde, fügte dieser hinzu. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Avangarde, würden sich, wenn der Impfstoff zur Verfügung stünde, lediglich 30 % der Rumänen sofort gegen Corona impfen lassen.