Rumänisches Gesundheitssystem braucht Hilfe
Alle Intensivstationen in Rumänien werden von gemeinsamen Teams der Direktion für öffentliche Gesundheit und der Landkreisinspektorate für Notfallsituationen nach dem Brand im Krankenhaus in Piatra Neamt untersucht.
Daniela Budu, 17.11.2020, 17:41
Die Krankenhäuser in Rumänien werden in dieser Woche ihre Kapazität der Intensivstationen erhöhen, und die Regierung wird die erforderlichen Mittel bereitstellen, damit die Tätigkeit der Notfallstationen reibungslos abläuft, sagte Premierminister Ludovic Orban nach Beratungen mit Gesundheitsminister Nelu Tataru. Die beiden Regierungsmitglieder sprachen auch über die Tragödie vom Samstag in Piatra Neamt.
Ludovic Orban: Der Plan für diese Woche sieht eine Erhöhung der Intensivpflegekapazität um mindestens 200 Betten vor. Wir haben Lösungen für jede Region gefunden. Wir haben auch mehrere Lösungen für Bukarest diskutiert. Wir haben beschlossen, alle notwendigen Geräte bereitzustellen, wo neue Intensivstationen eröffnet werden können. Außerdem versuchen wir, die Ressourcen zu finden, um all diese Dinge so bald wie möglich zu tun.“
Der Premierminister hat auch angekündigt, dass ein Konformitätsplan erstellt und den Krankenhausmanagern vorgelegt werden soll: Wir überwachen die Einhaltung der Vorschriften, die die Funktionsweise der Intensivstationen regeln. Wir diskutierten die Möglichkeit, all diese Kosten durch eine nicht rückzahlbare europäische Finanzierung zu decken. Was die Erhöhung der Kapazität der Intensivstationen betrifft, so haben wir die Situation in den einzelnen Landkreisen eingehend erörtert. Wir werden in der Lage sein, mehr Patienten zu behandeln, u.a. durch die Umwandlung einiger Einheiten in Unterstützungskrankenhäuser“.
Gesundheitsminister Tataru seinerseits hat angekündigt, dass zwei weitere medizinische Einheiten in Bukarest in Unterstützungskrankenhäusern umgewandelt werden sollen. Er sagte auch, dass die Hauptanstrengungen der Behörden derzeit darauf gerichtet sind, die Kapazität der Intensivstationen zur Aufnahme von Patienten zu erhöhen. Er hat erklärt, dass in diesem Jahr eine Zwangsmodernisierung der Krankenhäuser vorgenommen wurde und dass die Behörden dafür sorgen müssen, dass auch die Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden.
Nach dem Brand im Krankenhaus in Piatra Neamt führen ab Montag gemeinsame Teams der Direktion für öffentliche Gesundheit und der Landkreisinspektorate für Notfallsituationen auf allen Intensivstationen Prüfungen durch, wobei alle Gasversorgungsanlagen und ihre Übereinstimmung mit den geltenden Vorschriften bezüglich der Sicherheit von Patienten und Personal überprüft werden. Die bisher durchgeführten Kontrollen haben ergeben, dass es in Rumänien Landkreise gibt, in denen die Krankenhäuser keine Brandschutzgenehmigung haben. Der Gewerkschaftsbund SANITAS, der die Beschäftigten im Gesundheitswesen vertritt, hat davor gewarnt, dass sich die Tragödie in Piatra Neamt aufgrund der veralteten Ausrüstung und des erschöpften Personals überall im Land wiederholen kann. Rumänien hat in diesen Tagen aufgrund von Covid-19 neue Negativrekorde verzeichnet, und die Krankenhäuser stehen unter enormem Druck.