Neue Vorschriften für Coronavirus-Patienten
Auf Anordnung des Gesundheitsministers werden asymptomatische Patienten oder solche mit milden Symptomen von Zuhause aus betreut.
Roxana Vasile, 29.10.2020, 15:58
Das rumänische Gesundheitswesen ist seit Jahren unterfinanziert und eines der leistungsschwächsten in Europa. Die Probleme treten in Krisensituationen, wie der jetzigen, deutlich zutage! Ein Problem ist die Anzahl der freien Betten in Krankenhäusern, während die Zahl der Coronavirus-Infektionen mit jedem Tag weiter steigt. Bis vor kurzem wurden alle Sars-CoV-2-Infizierte, egal ob asymptomatische Patienten oder Patienten mit milden Formen, ins Krankenhaus eingewiesen. Das soll sich nun ändern. Leicht Erkrankte sollen von Zuhause aus behandelt werden. Damit sollen Krankenhäuser entlastet, und Betten für Risikopatienten zur Verfügung gestellt werden! Auf Anordnung des Gesundheitsministers sind positiv Getestete verpflichtet, ihren Hausarzt zu benachrichtigen, der sie überwachen und der ihre Daten an das Gesundheitsamt weiterleiten muss. Asymptomatische Patienten oder solche mit milden Symptomen, können zu Hause oder an einer angegebenen Adresse isoliert bleiben. Symptomatische Patienten mit Risikofaktoren werden auf Empfehlung des Hausarztes oder auf deren Anfrage und mit deren Zustimmung, mit dem Krankenwagen in Covid-Krankenhäuser gebracht, wo sie untersucht und, ebenfalls mit ihrer Zustimmung, in Krankenhäuser mit Intensivterapiestationen oder in sogenannte Unterstützungskrankenhäuser eingeliefert werden.
Wenn ein Patient intensivmedizinische betreut werden muss, besteht die Gefahr, dass nicht genügend freie Betten vorhanden sind. Und wenn zusätzliche Betten bereitgestellt werden, kann sich herausstellen, dass nicht genügend medizinisches Personal vorhanden ist. Aus diesem Grund hat die Regierung eine Notverordnung verabschiedet, die vorsieht, dass 200 Assistenzärzte im Bukarester Gerota-Krankenhaus des Innenministeriums, in den Fachbereichen Anästhesie und Intensivmedizin, Notfall, Pneumologie, Infektionskrankheiten, Epidemiologie und Radiologie im Schnellverfahren angestellt werden können. Sechs Monate lang müssen diese 200 Assistenzärzte auf Anordnung des Leiters der Abteilung für Notsituationen, je nach Bedarf, in Krankenhäusern im ganzen Land arbeiten. Mit dieser Maßnahme will man, das unter Druck stehende medizinische System etwas entlasten. Am Ende des halben Jahres, sollen diese Assistenzärzte, innerhalb der offenen Stellen, unbefristet, als Fachärzte im öffentlichen Gesundheitswesen beschäftigt werden können.