Impfkampagne gegen Grippe beginnt
In Rumänien lässt sich nur etwa einer von fünf Senioren gegen Grippe impfen – dennoch haben sich die Behörden mit der doppelten Menge an Impfdosen wie 2019 eingedeckt.
Daniela Budu, 16.09.2020, 11:43
Die jährliche Impfkampagne gegen Grippe ist angelaufen, und das Gesundheitsministerium hat drei Millionen Dosen beschafft, mehr als doppelt so viel wie in der vergangenen Saison. Ziel ist es, vor allem gefährdete Menschen zu schützen, da aufgrund der COVID-19-Pandemie höhere Erkrankungsrisiken bestehen. Wie auch bisher soll die Verteilung der Dosen auf die einzelnen Gesundheitsämter in mehreren Phasen erfolgen. Das Ministerium begann mit der Operation am Montag — zunächst sollen 330.000 Dosen an die Gesundheitsämter gehen und von dort an die Familienärzte und anderen Stellen.
Der Rest wird im Oktober und November für die kostenlose Impfung der Risikogruppen ausgegeben: dazu gehören vorrangig Menschen über 65, mit chronischen Leiden, insbesondere Krankheiten der Atemwege und Herz- und Gefäßproblemen, Kinder und Senioren in Heimen, schwangere Frauen und nicht zuletzt das medizinische Fachpersonal, wie es auch die WHO und das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten empfehlen.
Die Behörden legen jedoch auch anderen Menschen nahe, sich zu impfen — auch wenn es etwas kostet. Dafür fordert das Ministerium die Apotheken auf, sich zeitig mit dem Impfstoff zu versorgen. Die Impfung gilt laut Experten als beste Methode zur Prävention einer Ansteckung, jedoch hat Rumänien eine der geringste Impfquoten bei Senioren, die die Gruppe mit dem höchsten Risiko darstellen. Laut neusten Eurostat-Daten, die auf das Jahr 2018 bezogen sind, haben sich nur rund 21% der Menschen über 65 Jahren impfen lassen. Das ist etwa die Hälfte der durchschnittlichen Quote in der EU — nur Lettland, Estland, die Slowakei, Slowenien und Litauen schneiden schlechter ab. In Irland lassen sich hingegen zwei Drittel der Senioren impfen, etwa die gleichen Anteile gibt es in Holland, Portugal und Belgien.