Drei Szenarien zu Beginn des neuen Schuljahres
In Rumänien wird das neue voruniversitäre Schuljahr am 14. September beginnen, aber der Unterricht wird abhängig von der epidemiologischen Situation in den einzelnen Ortschaften abgehalten.
Eugen Coroianu, 06.08.2020, 14:20
In Rumänien beginnt das neue voruniversitäre Schuljahr am 14. September, aber der Unterricht wird nach drei Szenarien organisiert, die auf regionaler Ebene in Abhängigkeit von der Anzahl der Infektionen mit dem neuen Coronavirus pro tausend Einwohner in die Praxis umgesetzt werden. Präsident Klaus Iohannis kündigte nach Beratungen mit der liberalen Regierung am Mittwoch an, dass die Entscheidung über eine mögliche vollständige oder teilweise Schließung von Schulen von den lokalen Behörden getroffen wird, wobei die meisten Kinder physisch in den Klassenzimmern anwesend sein werden.
Klaus Iohannis: Das grüne Szenario bedeutet eine sehr geringe Anzahl oder gar keine Patienten in der betreffenden Ortschaft. Entgegengesetzt, das rote Szenario, wobei mehr als drei Personen pro tausend Einwohner am Tag im Durchschnitt in den letzten 14 Tagen infiziert wurden, bedeutet ein Katastrophenszenario, bei dem die Schüler nicht mehr in die Schule gehen und der Unterricht online stattfindet. Das gelbe Szenario, das sich zwischen den beiden befindet, bedeutet, dass die Kindergarten- und Grundschulkinder, sowie die Acht- und Zwölftklässler, die sich auf die Abschlussprüfung vorbereiten, zur Schule gehen und was den Rest der Klassen anbelangt, kommen, je nach Entscheidung der Schule, manche in die Schule und andere nicht, um Platz für eine ausreichende Distanzierung für diejenigen zu schaffen, die jeden Tag zur Schule gehen werden.“
Die Bildungsministerin Monica Anisie sagte auch, dass die Schüler während des Unterrichts Schutzmasken tragen müssen, und wenn es die epidemiologische Situation erfordert, wird der Unterricht online fortgesetzt.
Die oppositionellen Sozialdemokraten begrüßten die Ankündigung der Eröffnung des neuen Schuljahres im September, wiesen aber darauf hin, dass sich Kinder und Lehrer bisher nicht im Besitz der von der Regierung versprochenen Tabletts und Computer für den Online-Unterricht befinden. PSD-Sprecher Lucian Romaşcanu sagt, dass die Behörden die medizinische Krise falsch verwaltet haben und fordert sie auf, ihre Versprechen einzuhalten:
Die Tatsache, dass es keine Werkzeuge für den Fernunterricht gibt, ist ein großes Problem, und wir hoffen, dass es keine Wiederkehr der Epidemie gibt, damit diese Werkzeuge auch nicht benötigt werden. Ich hoffe, dass das Ministerium bis zur letzten Stunde das tut, was getan werden muss, zumal da infolge des Verzichts auf das Hörnchen und Milch“-Programm genügend Mittel übrig geblieben sind, und je länger man das verzögert, desto mehr gefährdet man den Zugang der Kinder zur Bildung.“
Der Nationale Studentenrat, die Vertretungsstruktur der Studenten, begrüßte ebenfalls den Beschluss, die Art und Weise, wie die Kurse stattfinden sollen, festzulegen. Genauso die Nichtregierungsorganisation Rettet die Kinder Rumänien, die jedoch darauf hinweist, dass fast die Hälfte der rumänischen Studenten, 47 Prozent, während der durch die Pandemie verhängten Isolationsmaßnahmen nur begrenzten Zugang zu Bildung hatten, da sie weder über einen Tablet-PC noch über einen Computer verfügten.
Die Bildungsministerin sagt, dass die Regierung das notwendige Geld für den Erwerb von 250.000 Tabletts für benachteiligte Kinder bereitgestellt hat und den Erwerb von 74.000 Laptops für über 1.100 Oberschulen vorbereitet.