Anzahl der COVID-19-Infekte steigt schneller
In letzter Zeit geht der Trend in Rumänien anscheinend in Richtung Zunahme der Corona-Infektionen.
Daniela Budu, 19.06.2020, 13:18
In der letzten Woche ist die Anzahl der COVID-19-Fälle signifikant angestiegen — die Schwelle von 23.000 ist bereits überschritten. Täglich sterben Menschen, die Zahl der Corona-Toten beträgt bereits etwa 1.500. Präsident Klaus Iohannis erklärte sich angesichts der Zunahme der Infektionen besorgt und appellierte an seine Mitbürger, sich an die Gesundheitsmaßnahmen zu halten. Geht dem Virus aus dem Weg. Die noch geltenden Maßnahmen sind einfach und entsprechen dem gesunden Menschenverstand. Die Maske schützt Sie und die anderen. Der Abstand muss überall dort eingehalten werden, wo es möglich ist. Hände waschen und desinfizieren ist auch wichtig,” ermahnte Iohannis. Angesichts der Wiederbelebung der Wirtschaft wünsche er sich nicht eine Neuauflage der Kontaktverbote. Die Maßnahmen der Regierung während der Pandemie seien gut und richtig gewesen; die Entscheidung, den Notstand auszurufen, kam zeitgemäß.
Seinerseits zeigte sich Gesundheitsminister Nelu Tătaru im Gespräch mit Radio Romania nicht überrascht über die Zunahme der Infektionsfälle: Wir haben uns darauf eingestellt, nach drei Lockerungswellen auch eine progressive – nicht exponentielle — Zunahme zu sehen. Und das passiert jetzt auch… Solange wir die Normen einhalten, können wir von einer günstigen Entwicklung reden, auch wenn es jetzt leicht mehr Fälle gibt…, wenn das so weiter geht, können wir an eine neue Lockerung am 1. Juli denken ”.
Epidemiologen stimmen dem Minister zu — die gegenwärtige Entwicklung war zu erwarten gewesen; während der Sommermonate werden die Fälle zahlenmäßig abnehmen, sagen sie. Die für den Herbst erwartete zweite Welle werde schwächer ausfallen, da es auch eine natürliche Immunisierung geben werde. Jedoch haben nicht die Lockerungen zur aktuellen Lage geführt, sondern die Verletzung der Regeln, gibt Dr. Adriana Pistol zu bedenken — sie leitet die Kommission für das klinische und epidemiologische Management von COVID-19: “Es ist ein Signal an die gesamte Bevölkerung, verantwortungsbewusst mit der eigenen Gesundheit umzugehen, aber auch mit der Gesundheit der Mitmenschen. Mit der Lockerung ist die Verantwortung von den Behörden auf die Bürger übergangen. Wir können also alle einen Beitrag leisten, das Phänomen unter Kontrolle zu halten”.
Experten sind inzwischen zunehmen der Meinung, dass wir in diesem Jahr keinen Impfstoff gegen das Virus haben werden, da so etwas mehrere Tests erfordert.