Eine weitere Lockerunsgetappe
Ab Montag werden in Rumänien die Lockdown-Maßnahmen weiter gelockert
Eugen Coroianu, 15.06.2020, 14:23
Auf Vorschlag des federführenden Notfallkommittees wird auch in Malls der Betrieb wieder aufgenommen, jedoch mit einigen Ausnahmen. Die Restaurants und Cafés im Inneren der Einkaufzentren müssen zum Beispiel geschlossen bleiben. Lokale außerhalb der Malls — so Biergärten — können jedoch öffnen, wenn der soziale Abstand eingehalten wird und an einem Tisch höchstens vier Personen sitzen, insofern sie nicht zur gleichen Familie gehören. Ebenfalls geschlossen bleiben in den Malls die Kinderspielplätze, die Spielhallen und die Kinos.
Eine andere Lockerung betrifft die Freiluftbetätigung — bis Montag durften nur vier, ab jetzt dürfen maximal 6 Personen, die nicht im gleichen Haushalt wohnen, gemeinsam an Spaziergängen, Fahrradtouren, Wanderungen, Jogging, Bergsteigen, Jagd- und Angelausflügen, Kanufahrten etc. teilnehmen. Private Veranstaltungen sind in Innenräumen mit maximal 20 Personen zulässig, im Freien mit maximal 50.
Freiluftstrände und Fitnesscenter nehmen ihren Betrieb wieder auf, wobei Jugendministerium und Sportministerium gemeinsame Präventionsvorschriften erlassen haben, um Ansteckungen zu vermeiden. Ebenfalls ab Montag können auch Kurorte Touristen aufnehmen. Während der Sommerferien darf in Kitas, Kindergärten und After-school-Betreuungsstellen gearbeitet werden.
Die über 1.300 Corona-Toten in Rumänien seien der Beweis, dass das Virus SARS- CoV-2 gefährlich ist und jeder, der zur Nichteinhaltung der Vorschriften anstiftet, die Gesundheit und das Leben der Mitbürger gefährde, warnte am Sonntag Premierminister Ludovic Orban. Er versicherte, dass alle behördlich bereitgestellten Informationen wahrheitsgetreu seien und in letzter Zeit die Zahl der Neuinfektionen zunehme. Am Sonntag hatte der Chef der oppositionellen PSD Marcel Ciolacu der Regierung vorgeworfen, die Fallzahlen zu manipulieren. Der Premierminister stritt die Vorwürfe deutlich ab – das Virus sei eine Gefahr, es verbreite sich in der Gemeinschaft, die Maßnahmen seien getroffen worden, um die Gesundheit der Menschen zu schützen, sagte Orban im Fernsehen.
Er stellte zudem klar, dass kein Mensch, der Krankenhausdienstleistungen braucht und dazu berechtigt ist, abgewiesen werden kann. Offenbar waren Patienten abgelehnt worden, weil sie sich bei der Aufnahme nicht auf COVID-19 testen lassen wollten. Sie sollten sich jetzt schriftlich beschweren, riet ihnen der Premierminister.