Coronavirus breitet sich aus
Das Coronavirus hat den Tourismus in vielen Regionen der Welt lahm gelegt.
Roxana Vasile, 02.03.2020, 21:45
Der berühmte Karneval von Venedig wurde zwei Tage zuvor beendet, die Modewoche in Mailand wurde verkürzt, der Mailänder Dom, eine Top-Attraktion der Stadt, wurde ebenso wie das Theater La Scala in Mailand geschlossen. Das Virus scheint sich schnell auszubreiten, und ein Fall von Coronavirus-Infektion in einem Hotel auf der spanischen Insel Teneriffa führte zur Quarantäne des gesamten Hotels.
Frankreich ist in letzter Zeit zu einem wichtigen Coronavirus-Schauplatz in Europa geworden, so dass das Louvre-Museum am Sonntag geschlossen blieb, da sich das Personal auf sein Recht berief, im Falle einer Gefahr die Arbeit einzustellen. Die ITB-Tourismus-Messe in Berlin, die größte Tourismus-Messe der Welt wurde abgesagt, so wie auch die Buchmesse in Paris. Auch die Reiseveranstalter in Deutschland sind besorgt über die Coronavirus-Epidemie, da ihre Einnahmen stark betroffen sein werden. Die chinesischen Touristen bringen einen Jahresumsatz von 8 Milliarden Euro.
In Rumänien verzichten viele Bürger auf ihren geplanten Urlaub im Ausland, aus Angst, sich anzustecken oder von den Quarantänemaßnahmen betroffen zu sein, die ergriffen wurden, um die Verbreitung des Virus zu stoppen. Die Behörden haben angekündigt, dass die Menschen, die Urlaubspakete in die am stärksten vom neuen Coronavirus betroffenen Gebiete, nämlich Norditalien, China – Wuhan, Peking, Shanghai und Shenzhen, gekauft haben, ihr Geld vollständig zurückerhalten können, aber keinen Schadenersatz erhalten werden.
Nach dem Auftreten von Coronavirusinfektionen auch in Rumänien haben einige Bürger das Reisen im Land überhaupt aufgegeben. Im Bezirk Tulcea im Südosten Rumäniens, in dem sich das Naturreservat Donaudelta befindet, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, meldeten mehrere Reiseunternehmen keine Reservierungen, und andere mussten die Reservierungen für den Straßentransport in dieses Gebiet stornieren.
Cătălin Ţîbuleac, der Präsident der Donaudelta-Vereinigung, dazu:
„Die rumänische Tourismusindustrie hat seit einiger Zeit mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die hauptsächlich auf den Mangel an Personal zurückzuführen sind. Nun hat die neue Coronavirus-Epidemie dem rumänischen Tourismus einen weiteren Schlag versetzt, sei es in Tulcea, Constanta oder anderen Destinationen, deshalb müssen die Regierung und die Vertreter der Tourismusindustrie Lösungen erarbeiten, um die Branche in solch schwierigen Momenten zu unterstützen“.
In einem Beitrag für die Publikation Profit.ro mit dem Titel „Das Coronavirus und die Tourismusindustrie“ schreibt Dragos Anastasiu, ein Unternehmer und derzeit Präsident der Deutsch-Rumänischen Handelskammer, dass die Menschen ihre Ruhe, Vernunft und ihren Optimismus bewahren, normal, aber vorsichtig sein und die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie nicht schmälern sollten.