Rumänien mobilisiert sich gegen das Coronavirus
Weltweit sind mehr als 80.000 Menschen an das neuartige Coronavirus erkrankt und das Virus breitet sich immer weiter aus. .
Daniela Budu, 25.02.2020, 16:27
Die rumänischen Behörden rufen die Bürger auf, nicht in Panik zu geraten, weil sich das neue Coronavirus in Europa, insbesondere in Italien, ausbreitet, und empfehlen der Bevölkerung, nur offiziell Informationsquellen zu nutzen. Es wurde ein Notfallausschuss einberufen, um einen Aktionsplan für den Umgang mit der COVID-19-Infektion zu erstellen. Die Behörden haben eine Resolution verabschiedet, die Maßnahmen zur Verbesserung der Reaktion auf die Infektion und ihrer Verhinderung festlegt. Der Interims-Innenminister Marcel Vela stellte diese Maßnahmen vor:
Marcel Vela: Für die rumänischen Bürger, die von Italien nach Rumänien reisen, ist die Quarantäne vorgesehen, für diejenigen, die in gefährdeten Gebieten in Italien leben, eine Hausisolation. Die Regierung wird eine Verordnung erlassen, um die Maßnahmen, für Quarantäne, Gehälter und Produktion von Informationsmaterial bereitzustellen. Das Gesundheitsministerium und das Verteidigungsministerium werden Experten für eine Arbeitsgruppe ernennen, die je nach Entwicklung der Epidemie mögliche Szenarien skizzieren sollen. Es wird auch ein Rufdienst für die Personen eingerichtet, die Informationen über die COVID-19-Infektion benötigen“.
Eine Hotline wird auch für offizielle Informationen für Medien und Bürger bereitstehen. Marcel Vela kündigte außerdem an, dass die von Passagieren aus Hochrisikogebieten auszufüllenden Flughafenformulare auch einen Artikel des Strafgesetzbuches über die Strafen für Falschangaben enthalten werden. Die Maßnahme wird eingeführt, nachdem 2 Rumänen nach ihrer Rückkehr aus China 14 Tage lang nicht in häuslicher Isolation geblieben sind und nun mit Gefängnis oder einer Geldstrafe rechnen müssen.
Gegenwärtig stehen in Rumänien etwa 1.000 Menschen in Hausisolation. Mehrere Dutzend befinden sich in Quarantäne. In mehreren Teilen des Landes wurden Quarantänestationen für Personen eingerichtet, die im Verdacht stehen, sich infiziert zu haben. Nach Angaben des amtierenden Gesundheitsministers Victor Costache gibt es in Rumänien etwa 120 Quarantänestationen für etwa 4.000 Verdachtsfälle.
Der geschäftsführende Premierminister Ludovic Orban wiederum forderte die Rumänen auf, Reisen in Hochrisikogebiete in Italien zu meiden, außer in Fällen absoluter Notwendigkeit. Orban forderte die fast 1,2 Millionen in Italien lebenden Rumänen auf, alle Entscheidungen und Empfehlungen der italienischen Behörden zu befolgen. Unterdessen kündigte Präsident Klaus Iohannis für Mittwoch eine Sitzung des Obersten Landesverteidigungsrates an und forderte Politiker und Medien zur einem verantwortungsvollen Umgang mit dieser Krise auf.