Prognosen zur Inflation
Die Zentralbank Rumäniens hat ihre Inflationsprognose bis Ende dieses Jahres auf 3% gesenkt und erwartet bis Ende nächsten Jahres eine jährliche Inflationsrate von 3,2 Prozent - das gab der Gouverneur der Zentralbank, Mugur Isărescu, am Dienstag bekannt.
Daniela Budu, 12.02.2020, 13:22
In ihrem letzten Quartalsbericht geben die Experten der Bank an, dass sie bis April mit einem deutlichen Rückgang der Inflation rechnen und dass dieser Indikator 2,8% erreichen könnte. In der Folge werde die Inflation wieder steigen, aber bis Ende nächsten Jahres unter 3,5% bleiben. Isărescu erklärte auch, dass in der nächsten Zeit externe Faktoren, die also nicht durch die geldpolitischen Instrumente der Zentralbank beeinflusst werden können, ihren Einfluss verringern werden. Damit sei die Nationalbank fähig, wirksamer zu handeln:
„Für die Jahre 2020 und 2021 liegen uns keine Daten zu Tabakwaren und alkoholischen Getränken vor, aus denen hervorgeht, dass es zu starken Zuwächsen durch Verbrauchsteuern kommen wird. Das Wahljahr trägt definitiv dazu bei. Die Treibstoffe verhalten sich ruhig, wahrscheinlich hat die chinesische Epidemie die Nachfrage nach Rohöl gedrückt – das könnte uns sogar helfen. Nicht besonderes zu melden gibt es bei Gemüse, Obst, Eiern – die verwalteten Preise steigen kontrolliert. Diese Teuerungen kennen wird, wir glauben nicht, dass sie zu weit gehen.“
Zur gleichen Zeit machte der Chef der Zentralbank erneut auf die großen Haushalts- und Leistungsbilanzdefizite aufmerksam und erklärte, dass der Ansatz zunächst schrittweise die Verschlechterung stoppen sollte. Dann müsse man diese Defizite langsam abbauen. Isărescu sagte auch, dass eine brutale Korrektur nicht wünschenswert sei, weil sie mehr schaden als nützen könnte:
„Korrekturen wurden nicht rechtzeitig vorgenommen – es bleibt abzusehen, wie sie in Zukunft im fiskalisch-haushaltspolitischen Bereich erfolgen werden. Nach Sicht der Nationalbank sollte keine brutale Korrektur angestrebt werden, denn sie könnte uns sogar schaden. Wir werden sehr schwer rauskommen aus dieser prozyklischen Politik, die mehr als 3-4 Jahre gedauert hat – beiderseits finanziell und haushaltstechnisch. „
Isărescu wies jedoch darauf hin, dass die Situation besser sei als in der Zeit vor der globalen Finanzkrise, da die Defizite Rumäniens im Vergleich zum BIP viel geringer seien. Isarescu gelangte zu dem Schluss, dass eine ernsthafte Diskussion über die von Rumänien registrierten Defizite erforderlich ist, betonte jedoch, dass die Entscheidungen in Bezug auf den haushaltspolitischen Teil zu hundert Prozent politischer Natur sind.