Reaktionen auf die Situation am Golf
Rumänien hat über sein Außenministerium angekündigt, dass es die internationale Lage genau beobachtet, nachdem der Iran letzte Woche zugegeben hat, ein ukrainisches Zivilflugzeug abgeschossen zu haben.
Roxana Vasile, 13.01.2020, 16:03
Nach Angaben der Bukarester Diplomaten achte man auch auf die Einhaltung des Wiener Abkommens, das die diplomatischen Beziehungen und die Versammlungsfreiheit im öffentlichen Raum regelt. Hunderte von Studenten versammelten sich am Samstagabend in Teheran, um den 176 Opfern der Boeing 737, die meisten davon Iraner und Kanadier, ihren Respekt zu erweisen. Die iranischen Behörden sagten, es sei eine versehentlich abgeschossene Rakete gewesen, die das ukrainische Flugzeug kurz nach dem Abflug vom Teheraner Flughafen am Mittwoch zum Absturz brachte. Das Korps der Revolutionsgarden, eine paramilitärische Organisation der Islamischen Republik Iran, übernahm die Verantwortung für die Zerstörung des zivilen Flugzeugs auf dem Ukrainian Airlines Flug PS 752.
„Bedauerlicherweise verursachten versehentlich abgeschossene Raketen den Absturz des ukrainischen Flugzeugs und den Tod von 176 unschuldigen Menschen. Die Ermittlungen gehen weiter, um die Verantwortlichen für diese große Tragödie und diesen unverzeihlichen Fehler zu identifizieren und vor Gericht zu bringen. Die Islamische Republik Iran bedauert diesen katastrophalen Fehler zutiefst. Meine Gedanken und Gebete gehen an die Hinterbliebenen“, schrieb der iranische Präsident Hassan Rohani auf Twitter. Als Reaktion darauf sagte sein ukrainischer Amtskollege, Volodymyr Zelensky, Kiew erwarte nun, dass Teheran eine vollständige Untersuchung durchführt, „die Schuldigen vor Gericht bringt“ und „Entschädigung zahlt“. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau seinerseits forderte die iranischen Behörden zur vollen Kooperation auf und sagte, seine Regierung arbeite mit externen Partnern zusammen, um sicherzustellen, dass eine „vollständige und gründliche Untersuchung“ durchgeführt wird.
Der Hohe Vertreter der Europäischen Union für die Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, hat am Freitag in Brüssel ein außerordentliches Treffen der europäischen Außenminister einberufen. Bei dem Treffen zeigte der rumänische Außenminister, Bogdan Aurescu, seine Unterstützung für ein aktives Engagement der EU in der Golfregion, um die Situation zu beruhigen und den Dialog zu fördern. Minister Aurescu zeigte auch die Unterstützung Rumäniens für eine größere Rolle der NATO im Nahen Osten und im Kampf gegen den Terrorismus auf. Bukarest findet, dass eine konzertierte Aktion der Europäischen Union und des Atlantischen Bündnisses erforderlich ist.