Rumänien am Nationalfeiertag
Der 1. Dezember wurde nach der antikommunistischen Revolution vom Dezember 1989 zum Nationalfeiertag Rumäniens erklärt.
Corina Cristea, 02.12.2019, 16:17
Er markiert den Abschluss des Prozesses der Schaffung des rumänischen Einheitsnationalstaates im Jahr 1918, als alle Provinzen mit einer mehrheitlich rumänischsprachigen Bevölkerung aus den benachbarten multinationalen Imperien im einem Land mit der Hauptstadt in Bukarest vereint wurden. Laut Präsident Klaus Iohannis ist dies die emotionalste Feier der rumänischen Nation, ein Symbol der Freiheit, ein Fest der Demokratie, der Grundrechte und -freiheiten.
Am 1. Dezember fand die traditionelle Militärparade am Triumphbogen in Bukarest statt, an der Tausende von Menschen teilnahmen, darunter wichtige politische Führer und verschiedene Persönlichkeiten der rumänischen Gesellschaft. Bei der Parade waren rund 4.000 rumänische Militärs und Experten sowie Soldaten aus über 20 Alliierten- oder Partnerstaaten dabei, außerdem 50 Flugzeuge und über 200 Militärfahrzeuge. Präsident Iohannis, der der Parade beiwohnte, veranstaltete zu einem späteren Zeitpunkt einen Empfang im Cotroceni-Palast anlässlich des Nationalfeiertags. Präsident Iohannis erinnerte daran, dass Rumänien in diesem Jahr auch drei Jahrzehnte seit der Revolution im Dezember 1989 feiert. Er sagte anschließend, dass die Rumänen die Demokratie auf der Straße und auch in den Wahllokalen verteidigten, und fügte hinzu, dass er sich wünschte, dass alle Rumänen, die jetzt im Ausland leben, nach Hause zurückkehren. „Die Vereinigung ist unser Feiertag, ein Fest für uns alle, egal wo wir sind. Ich wünsche allen Rumänen, die jetzt in verschiedenen Teilen der Welt leben, eine Rückkehr nach Hause; und wenn sie zurückkommen, möchte ich, dass sie hier ein funktionierendes Rumänien finden, ein normales Land, das ihnen die Chance auf eine bessere Zukunft geben und einen angemessenen Lebensstandard gewährleisten sollte. Ich glaube, das kann eines Tages wahr werden, und es liegt an uns, dies zu ermöglichen.“
Feierlichkeiten fanden auch in Alba Iulia, in Zentralrumänien, statt – unter dem Motto „Das erste Jahr eines neuen Jahrhunderts“. Nach Alba Iulia, der Stadt, wo 1918 die Vereinigung besiegelt wurde, ging der liberale Premierminister Ludovic Orban.
Im Dom der Vereinigung fand ein Gottesdienst mit hohen Verantwortlichen der rumänisch-orthodoxen Kirche statt, gefolgt von einer Militärparade mit 1.400 Soldaten und Mitarbeitern des Innenministeriums. Der Nationalfeiertag wurde in allen Städten Rumäniens und auch im Ausland begangen. Die rumänischen Soldaten, die an den Einsatzorten in Afghanistan, dem Westbalkan, Mali und Irak, aber auch in Polen stationiert sind, nahmen auch an militärischen Zeremonien teil.
In Bukarest betonte Senatspräsident Teodor Melescanu in einer Botschaft am Nationalfeiertag, dass dieser Tag die Ideale der Vereinigung, des Wohlstands und der Freiheit, die wir schätzen und unterstützen müssen, in den Vordergrund stellt, um Rumänien stark zu machen. Der Präsident des Abgeordnetenhauses, Marcel Ciolacu, forderte wiederum die Rumänen auf, angesichts der Hindernisse einig zu bleiben, um Rumänien zu seinem verdienten Platz zu verhelfen.