Euro soll 2024 kommen
Der Übergang Rumäniens zum Euro ist ein nationales Projekt, dessen Erfolg die Unterstützung der gesamten Gesellschaft erfordert - das sagte Premierministerin Viorica Dancila am Dienstag, bei der Vorlage eines Plans zur Einführung des Euro
Ştefan Stoica, 17.04.2019, 14:15
Ebenso wie der Beitritt zur Europäischen Union und zur NATO sei der Beitritt des Landes zur Eurozone eine landesweite Priorität, glaubt die Regierungschefin Rumäniens. Nach ihren Worten werde dies der rumänischen Gesellschaft zugute kommen, aber der Erfolg dieses Vorhabens erfordere die Unterstützung von Wissenschaft, Zivilgesellschaft, politischen Parteien, Sozialpartnern und den wichtigsten Behörden, meinte sie.
Eine angemessene Vorbereitung auf die erste Phase dieses Prozesses, nämlich auf die Annahme des Europäischen Wechselkursmechanismus, sowie staatliche Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Gewährleistung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums, seien in dieser Hinsicht von entscheidender Bedeutung, so Dancila.
„Ich bin fest davon überzeugt, dass wir durch Maßnahmen zur Stimulierung der Wirtschaft und zur Unterstützung wettbewerbsfähiger Sektoren sowie durch einen offenen und ständigen Dialog mit den Sozialpartnern den Weg für Rumänien ebnen können, um die wichtigsten Voraussetzungen für die Einführung des Euro bis 2024 zu erfüllen“, sagte Dancila.
Der Präsident der Rumänischen Akademie, Aurel Pop, betonte beim Anlass, dass die EU-Mitgliedschaft Rumäniens von wesentlicher Bedeutung gewesen sei und dass die Übernahme der Werte der Union durch das Land für die rumänische Gesellschaft erlösend gewirkt habe .
Der Gouverneur der Rumänischen Nationalbank, Mugur Isarescu, wiederum unterstützt einen vorsichtigen Ansatz, denn seiner Meinung nach löst die Umstellung auf den Euro an sich nicht die Probleme einer Wirtschaft, sondern kann sie im Gegenteil sogar vertiefen. Der Zentralbankchef ist der Ansicht, dass Rumänien prüfen solle, wie die anderen Länder in Mittel- und Osteuropa mit dieser Veränderung umgegangen sind. Seiner Meinung nach sei das relevante Beispiel für Rumänien die Art und Weise, wie Polen, die Tschechische Republik und Ungarn diesen Prozess angegangen sind. Die Einführung des Euro bleibe eine Verpflichtung, zu der das Land steht.
„Die Umstellung auf den Euro ist eine Frage von Wann und nicht von Ob. Das Engagement Rumäniens für den Beitritt zur Eurozone ist unbestreitbar und stellt eine Verpflichtung dar, die das Land im Rahmen des EU-Beitrittsvertrags übernommen hat. Aber über die formelle und rechtliche Verpflichtung hinaus spiegelt das Engagement zur Einführung der einheitlichen Währung auch die starke Zugehörigkeit Rumäniens zum europäischen Projekt wider. Mit anderen Worten, die volle Integration Rumäniens in die europäische Zukunft umfasst den Beitritt zur Eurozone“, äußerte der Chef der Zentralbank.
Mugur Isarescu erwähnte zudem, dass es sich hierbei nicht um eine rein technische Angelegenheit handele, sondern um einen hochkomplexen Prozess, dessen ordnungsgemäße Abwicklung und erfolgreicher Abschluss eine sehr sorgfältige Verwaltung und enge Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Institutionen erfordert.