Mindestlohn ab 1. Januar 2019 angehoben
Viele begrüßen die Maßnahme des Kabinetts Dancila, andere sind hingegen der Ansicht, dass sie nicht auf wirtschaftlichen Parametern beruhe, sondern einfach Ergebnis einer politischen Entscheidung sei.
Roxana Vasile, 08.01.2019, 14:39
Ab 2019 ist der Mindestlohn von 1.900 Lei pro Monat, umgerechnet rund 405 Euro, auf 2.080 Lei pro Monat, umgerechnet 442 Euro angestiegen. Für Personen mit Universitätsabschluß wird der Mindestlohn 2.350 Lei pro Monat, also 500 Euro erreichen. In Westeuropa können diese Beiträge als unbedeutend erscheinen. Der Mindestlohn in Frankreich liegt bei 1.500 Euro pro Monat. Wir dürfen aber nicht vergessen, wo der Startpunkt für Rumänien lag, ein Land das lange als das ärmste Eu-weit galt. 2016 betrug der Mindestlohn in Rumänien 250 Euro. In zwei Jahren war der Anstieg beträchtlich.
Seit 2019 erfreuen sich Bauarbeiter, eine Branche, die in den letzten Jahren einen erheblichen Personalmangel erlebte, eines besonderen Status, da ihr Mindestlohn jetzt doppelt so hoch ist wie im Vorjahr. Zu diesem Thema sagte Darius Valcov, Berater des Premierministers: „Nach der Vereinbarung mit den Arbeitgeberverbänden stieg der Mindestbruttolohn im Baubereich auf 3.000 Lei und die Lohnsteuer wurden wie folgt gesenkt: die Einkommensteuer betragen jetzt 0% von 10%, der Beitrag der Pensionsfonds ist ebenfalls von 10% auf 0% gesunken, der Beitrag zum Gesundheitsfonds wurde von 25% auf 21,25% gesenkt, und der Arbeitgeberbeitrag liegtr nun bei 0,337% (von 2,25%). Der Mindestlohn im Baubereich beträgt nun 500 Euro im Monat. Somit kommt die rumänische Regierung ihrer Verpflichtung nach, die sie am 1. Dezember mit der Unterzeichnung der entsprechenden Vereinbarung mit den Arbeitgeberverbänden der Branche eingegangen ist.“
Viele begrüßen die vom Kabinett Dancila ergriffenen Maßnahmen, denn das bedeutet teuere Arbeitskraft, leichter zu rekrutierende Arbeitskräfte und somit höhere Produktivität. Nicht wenige kritisieren hingegen die Maßnahme, denn die Erhöhung des Mindestlohns würde die Geschäftspläne der meisten in Rumänien tätigen Unternehmen stören. Kleine Unternehmen, die möglicherweise eine größere Anzahl von Mindestlöhnen zahlen, müssen diese ebenfalls erhöhen, was wiederum erhebliche finanzielle Verluste mit sich bringt.
Andere sind der Meinung, dass sich die Zunahme der Personalkosten höchstwahrscheinlich bald in den Preisen für Produkte und Dienstleistungen widerspiegeln wird, dass der Verbrauch steigen wird und dass dies zu einem Anstieg des Importvolumens und damit des Handelsdefizites führen soll. Experten plädieren für einen Algorithmus, der auf verschiedenen wirtschaftlichen Parametern basiert, wie z. B. der Arbeitsproduktivität, der Erhöhung der Durchschnittslöhne und der Inflationsrate oder auf einem anderen Indikator, der die Wachstumsrate logisch und vorhersehbar macht, nicht nur das Ergebnis politischer Entscheidungen .