EU finanziert neue Gaspipeline in Rumänien
Die Europäische Investitionsbank gewährt Rumänien ein Darlehen von 50 Mio. EUR zur Finanzierung der Pipeline, die die im Schwarzen Meer neu entdeckten Gasressourcen mit nationalen und europäischen Erdgastransportnetzen verbindet.
Leyla Cheamil, 19.12.2018, 17:26
Die Europäische Kommission steht hinter einer Pipeline, die Bulgarien, Rumänien, Ungarn und Österreich durchqueren wird. Am Montag gab das Bukarester Wirtschaftsministerium bekannt, dass die Europäische Investitionsbank dem rumänischen Unternehmen Transgaz 50 Millionen Euro für die Finanzierung der Pipeline gewährt. Dabei handelt es sich um eine erste Rate eines genehmigten Darlehens in Höhe von 150 Millionen Euro. Die Transaktion wird vom Europäischen Investitionsfonds unterstützt, der finanziellen Säule des Investitionsplans für Europa – auch als Juncker-Plan bekannt.
Als Teil des Projekts wird die Europäische Investitionsbank den rumänischen Transgaz-Konzern bei der Entwicklung einer strategischen Umweltprüfung für dessen 10-jährigen Entwicklungsplan unterstützen.
Die Pipeline wird die Erdgasvorkommen Rumäniens von der Schwarzmeerküste sowohl mit dem nationalen Gastransportnetz als auch mit dem soegannten BRUA-Korridor verbinden. Die Gastransportsysteme Südosteuropas werden somit an Mittel- und Westeuropa angebunden. Darüber hinaus ermöglicht dieser Anschluss an das europäische Gastransportnetz den Export in europäische Nachbarländer. Das von der EU angekündigte Projekt zielt auf den Bau einer 308 Kilometer langen Pipeline und der erforderlichen Oberflächeninfrastruktur ab.
Anschlusspunkt der Pipeline an das bestehende Gastransportsystem und an den neuen BRUA-Korridor ist der Ort Podişor, westlich von Bukarest. Maros Sefcovic, der für die Energieunion zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission, begrüßte dieses Projekt, von dem er sagte, dass es zur Verbesserung der Energiesicherheit und zur Diversifizierung in der Region beitragen würde, die starke Anfälligkeit für Probleme bei der Erdgasversorgung aufweist.
„Es ist ein weiterer Baustein zum Aufbau unserer Energieunion; die Energie in der EU wird dadurch sicherer, zugänglicher und nachhaltiger“, sagte Maros Sefcovic, der gleichzeitig fand, dass dies eine gute Nachricht für die Verbraucher sei, deren Gasrechnungen geringer ausfallen werden.
„Es ist ein festes Bekenntnis zur Energieversorgungssicherheit in Rumänien und ein Beweis für die Fähigkeit des Landes, strategische Projekte zu entwickeln und umzusetzen, die sich auf die gesamte Europäische Union auswirken“, sagte der rumänische Wirtschaftsminister Niculae Bădălău. Der Generaldirektor von Transgaz, Ion Sterian, ist der Ansicht, dass es von strategischer Bedeutung ist, das im Schwarzen Meer erzeugte Gas an das nationale Transportsystem auf dem rumänischen Markt sowie an die Europäische Union anzuschließen. Die finanzielle Unterstützung der Europäischen Investitionsbank werde wesentlich zum Ausbau der nationalen Gastransportinfrastruktur beitragen.