Afghanistan: Attentäter tötet 11 Kinder, verletzt rumänische Soldaten
Am Montag sind acht rumänische Soldaten in der afghanischen Provinz Kandahar bei einem Anschlag verletzt worden - sie sind inzwischen mit einer Ausnahme wieder in ihrem Stützpunkt.
Ştefan Stoica, 02.05.2018, 16:23
Die acht Soldaten gehören dem in Câmpulung-Muscel in Süd-Rumänien ansässigen 30. Schutzbatallion an. Sie waren am Montag mit ihrem Konvoi auf Streife durch ein Dorf in der Nähe des Flughafens von Kandahar und standen außerhalb ihres Panzerfahrzeugs, als sich ein Selbstmordattentäter in seinem eigenen Auto in die Luft sprengte. Dabei riss er auch 11 Kinder in den Tod und verletzte weitere Menschen, darunter auch afghanische Polizisten und die rumänischen Soldaten.
Nachdem sie die ersten 24 Stunden nach dem Anschlag unter medizinischer Beobachtung in der NATO-Basis Kandahar verbrachten, wurden sieben von ihnen entlassen und kehrten zum eigenen Außenstützpunkt zurück. Ein einziger Soldate trug ernstere Verletzung an seiner Hand davon und wurde nach Deutschland zur Behandlung geschickt. Der rumänische Präsident, Vertreter der Regierung und des Parlaments nahmen Verbindung mit den Familien der Soldaten auf. Auch der amerikanische Botschaft in Bukarest, Hans Klemm meldete sich und dankte den Soldaten für ihren Dienst im Rahmen der NATO-Mission in Afghanistan. „Diese mutigen Rumänen haben an vielen Einsätzen in Afghanistan und Kosovo teilgenommen, um Freiheit und Demokratie in stark kriegsbetroffenen Regionen zu bringen“, sagte der amerikanische Diplomat. Die Soldaten aus Câmpulung-Muscel sind zwischen Februar und August 2018 in Afghanistan stationiert. Sie nehmen vor allem Einsätze zur Beschützung anderer Kameraden vom Luftwaffenstützpunkt Kandahar wahr und sind auch als Ausbilder und Berater für die nationalen afghanischen Streitkräfte tätig. Das Batallion in Câmpulung-Muscel schickte 2005 und 2007 Soldaten ins Kosovo und 2008 nach Afghanistan. Rumänien beteiligt sich an der NATO-Mission in Afghanistan mit 625 Angehörigen seiner Streikräfte, weitere 300 sind in anderen Einsatzgebieten unter Schirmherrschaft von EU, UNO und OSZE stationiert. Bei Auslandseinsätzen kamen bisher 29 rumänische Soldaten ums Leben, über 185 wurden verletzt.