Eurostat-Daten zum Haushaltsdefizit Rumäniens
Vier EU- Staaten, darunter auch Rumänien, hatten Haushaltsdefizite gleich oder größer als 3% des BIP, so das Statistische Amt der Europäischen Union Eurostat.
Daniela Budu, 25.04.2017, 17:02
Das Haushaltsdefizit lag 2016 in Rumänien bei 3% des BIP, gab das Statistische Amt der Europäischen Union Eurostat am Montag bekannt. Genauer hatte Rumänien ein BIP von 761,4 Milliarden Lei (circa 170 Milliarden Euro), während das Defizit bei 23,1 Milliarden Lei (mehr als 5 Milliarden Euro) lag. Rumänien hatte sich engagiert die Defizitgrenze von 3% nicht zu überschreiten, so dass die Europäische Kommission die Prozedur des exzessiven Defizits nicht einleiten soll.
Wir erinnern sie daran, dass die ehemalige Regierung von Dacian Cioloş sich für das Jahr 2016 ein Defizit von 2,95% des BIP vorgenommen hatte. Weitere drei EU-Staaten hatten ein Haushaltsdefizit von 3% oder höher als 3% des BIP, und zwar geht es um Großbritannien (3%), Frankreich (3,4%) und Spanien (4,5%). Das Haushaltsdefizit der EU lag im vergangenen Jahr bei 1,7% des BIP. Eurostat macht weiterhin bekannt, Rumänien befand sich Ende 2016 unter den EU-Ländern mit den kleinsten Staatsschulden im Verhältnis zu dem BIP, 37,6%, viel unter der Grenze von 60%, die im Maastrichter Vertrag vorgesehen, was ebenfalls eines der Beitrittskriterien zum Euroraum ist. Estland hat den niedrigsten Prozentsatz erzielt 9,5%. Luxemburg, Bulgarien und Tschechien plazierten sich vor Rumänien, während 16 EU-Staaten höhere Staatsschulden als 60% des BIP hatten.
Die Europäische Kommission warnte in ihrer Winterprognose, dass Rumänien, trotz des größten Wirtschaftsanstiegs 2016, in diesem Jahr den größten Anstieg des Haushaltsdefizits in der EU verzeichnen könnte. Die Kommission schätzte, das Haushaltsdefizit könnte 2017 auf 3,6% des BIP, also über die Grenze der Regierung von 2,98%, steigen. Die rumänische Regierung unter der Leitung von Sorin Grindeanu setzte sich zum Ziel ein Defizit von unter 3% des BIP. Die Prognosen der Europäischen Kommission sagen für Rumänien einen Wirtschaftsanstieg von 4,4% voraus. Die Regierung basierte ihren Staatshaushalt auf 5,2%. Die einzige Hoffnung für den Haushalt 2017 ist der Anstieg der Zahl der Angestellten, so Wirtschafts-Analysten. Rumänien verfüge über eine Einnahmenreserve, die es durch die Verminderung der Schwarzarbeit und der Erhöhung der Zahl der legal angestellten Mitarbeiter erzielen kann. Die jungsten Staatistiken zeigen, dass Rumänien eine aktive Bevölkerung von 8,9 Millionen Personen hat. Davon arbeiten legal nur 4,78 Millionen Personen. Laut Einschätzungen der Wirtschafts-Analysten arbeiten 1,5 Millionen Personen schwarz.