Rumänien bekommt europäische Gelder
Rumänien ist es gelungen, die für das Jahr 2015 durch den Fonds für Regionalentwicklung und den Kohäsionsfonds zugewiesenen EU-Gelder ganzheitlich zu verwenden. Dies gab die EU-Kommissarin für Regionalpolitik bekannt.
Corina Cristea, 14.01.2016, 17:22
Rumänien wurde in den letzen Jahren ständig für die Ergebnislosigkeit in der Anziehung von europäischen Geldern kritisiert. 2015 ist es dem Land gelungen, die Abkoppelung des Betrages von einer Milliarde Euro, den es durch den Europäischen Fonds für Regionalentwicklung und den Kohäsionsfonds zur Verfügung hatte, zu vermeiden. Man hat die oft sogenannte Abkoppelung der Fonds vermieden, erklärte die EU-Kommissarin für Regionalpolitik Corina Creţu, in einem Interview an Radio Rumänien. Man habe also Verfahren erkannt und abgestimmt, wodurch die bereits durchgeführten Tätigkeiten im Rahmen verschiedener EU-finanzierter Projekte, anerkannt und abgebucht werden.
Es wurden über 8.100 neue Arbeitsplätze geschaffen. Mehr als 1.250 KMUs erhielten Direktzuschüsse. Außerdem wurden die Verkehrsinfrasturktur und die Zugänglichkeit durch den Bau von 124 km Autobahn und die Sanierung von über 900 km Nationalstraßen beträchtlich verbessert. Die europäischen Gelder wurden außerdem für die Modernisierung von 400 Krankenhäusern, Schulen und weiteren Sozialanlagen, sowie für die Gewährung von Dienstleistungen zu europäischen Standards in diesen Bereichen verwendet.
Corina Creţu dazu: Ich denke, dass alles was erzielt wurde, den rumänischen Behörden zu verdanken ist. Praktisch hat Rumänien in puncto Fonds für Regionalentwicklung 2015 jegliche Abkopplung von europäischen Geldern vermieden. Sicher gibt es einen recht hohen Risikobetrag, allerdings für den ganzen Zeitraum 2007 – 2013. Wir werden mit Sicherheit wissen welche Beträge verloren gehen, nachdem wir die zu tätigenden Ausgaben bewerten werden, nachdem die rumänischen Behörden die Rechnungen vorlegen werden und natürlich nachdem analysiert wird welche Berichtigungen durch Auditbehörden vorgenommen werden müssen.“
Die Umsetzung der Projekte im Planungszeitraum 2007-2013, dem ersten, mit dem Rumänien als neues EU-Mitglied Erfahrung gemacht hat, hatte einen bescheidenen Start. Die Fortschritte wurden in der zweiten Hälfte dieses Zeitraums sichtbar“, erklärte Corina Creţu, die am Mittwoch in Brüssel mit der rumänischen Ministerin für Europäische Fonds Aura Răducu zusammengekommen ist.
Die Kommissarin empfahl den rumänischen Behörden dem Planungszeitraum 2014-2020 sowie der Festlegung von effektiven Überwachungsmechanismen eine besondere Aufmerksamkeit zu gewähren: Aus Sicht der Europäischen Kommission ist es besonders wichtig, gleichzeitig mit dem Abschluß der Projekte aus dem Zeitraum 2007 – 2013, den Planungszeitraum 2014 — 2020 beschleunigt anzutreten. Für den besagten Zeitraum steht Rumänien ein beträchtlicher Betrag zur Verfügung — über 20 Milliarden Euro.“
Ich denke, dass die Beauftragung der Verwaltungs- und Zertifizierungsbehörden für den neuen Planungszeitraum besonders wichtig ist, betonte Corina Creţu. Sie erinnerte außerdem daran, dass sie gemeinsam mit der Generaldirektion für Regionalpolitik (DG Regio) vier Pilotprojekte ins Leben gerufen haben, die weniger entwickelte Regionen betreffen. Zwei davon befinden sich in Rumänien.