Historisches Klima-Abkommen wurde in Paris abgeschlossen
Das am Samstag in Paris von 195 Ländern beschlossene Klima-Abkommen gilt als historisch; die meisten der etwa 40.000 Teilnehmer am Gipfeltreffen in Frankreich sind der Meinung, dies sei ein Wendepunkt im Bereich Umweltschutz.
Corina Cristea, 14.12.2015, 17:15
Sechs Jahre nach dem Scheitern des Klima-Gipfeltreffens in Kopenhagen wurde bei der UN-Klima-Konferenz an diesem Wochenende in Paris ein historisches Abkommen unterzeichnet. Durch das Paris-Abkommen, das nach jahrelangen Verhandlungen unterzeichnet wurde, sollte die auf Fossilbrennstoffen basierende globale Wirtschaft in den nächsten Jahren von Grund aus geändert und die Klimaänderungen begrenzt werden. Die langwierigen Verhandlungen fanden im Kontext der divergenten Interessen der Industrieländer und der Entwicklungs- und Schwellenländer statt, sowie der Inselstaaten, die mit der Gefahr des steigenden Niveaus der Ozeane infolge der globalen Erwärnmung direkt konfrontiert werden.
Die UN-Klimakonferenz in Paris 2015 fand als 21. UN-Klimakonferenz und gleichzeitig 11. Treffen zum Kyoto-Protokoll vom 30. November bis 12. Dezember 2015 statt. Dieser Konferenz wurde eine zentrale Bedeutung zugemessen, da hier eine neue internationale Klimaschutz-Vereinbarung in Nachfolge des Kyoto-Protokolls verabschiedet werden sollte. Ursprünglich sollte sie nur bis zum 11. Dezember abgehalten werden; aufgrund mehrerer strittiger Punkte beschloss die Konferenzleitung, die Verhandlungen um einen Tag zu verlängern. Den Vorsitz hatte der französische Außenminister Laurent Fabius. Am Samstag präsentierte Fabius bei der UN-Klima-Konferenz in Paris den gesammelten Vertreter der fast 200 Teilnehmerstaaten die Abkommensvorlage und verwies auf die enorme Verantwortung der Delegierten. Am Abend des 12. Dezember wurde von der Versammlung ein Klima-Abkommen beschlossen das die Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2°C, möglichst 1,5°C, vorsieht.
Neben dem ehrgeizigen Ziel der Begrenzung der globalen Erwärmung auf weniger als 2°C sieht das Paris-Abkommen auch weitere Maßnahmen vor: ein Fonds von 100 Milliarden Dollar für die Finanzierung der Entwicklungsländer nach 2020, die regelmäßige Revidierung der Verpflichtungen alle 5 Jahre, und eine globale Evaluierung der Fortschritte beim Erfüllen der aufgenommenen Verpflichtungen. Weitere Punkte des Abkommens beziehen sich auf den Transfer von Technologien und auf das Steigern der Kapazität der Entwicklungsländer, sich dem Klimwandel anzupassen.
Politische Würdenträger aus aller Welt und Vertreter internationaler Organisationen, wie der Internationale Währungsfonds, die Weltbank oder die Internationale Agentur für Energie, begrüßten das Unterzeichnen des Paris-Abkommens. EU-Kommisionspräsident Claude Juncker sagte, die Welt sei nun vereint im Kampf gegen den Klimawandel, und der britische Premierminister, David Cameron, erklärte, die heutige Generation habe große Fortschritte zum Sichern der Zukunft unseres Planeten gemacht. Die rumänische Umweltministerin und EU-Vertreterin bei den Gesprächen über Klimawandel, Cristina Pasca, erklärte für den Sender Radio Romania, die Europäische Union habe sich bei den Verhandlungen in Paris für das Klima-Abkommen stark eingesetzt.
Laut Fachstudien und Angaben, die von UN-Umweltexperten verwendet werden, beziffern sich die Verluste der Wirtschaft infolge der globalen Erwärmung auf mehr als 125 Milliarden Dollar jährlich; 4 Milliarden Menschen leiden unter dem Klimawandel und etwa 500 Millionen Menschen leben in besonders gefährdeten Regionen.