Kulturinstitut ehrt Vertreter rumänischer Gemeinden im Ausland
Das Rumänische Kulturinstitut hat am Montag in Bukarest die Prominente der historischen Gemeinden Rumäniens in den Nachbarstaaaten mit Preisen ausgezeichnet. Geehrt wurde ihren Beitrag zur Bewahrung rumänischer Identität im Ausland.
Bogdan Matei, 08.12.2015, 16:41
Rund 3 Millionen Rumänen leben laut Statistik im Ausland. Der überwiegende Teil lebt in Italien und Spanien, viele von ihnen haben sich aber auch in den USA und Kanada niedergelassen. Sie sind nach der Wende ausgewandert und wurden auf den Arbeitsmarkt westeuropäischer Länder schnell integriert. Die rumänische Diaspora entstand also in der jüngeren Geschichte des Landes und blieb in enger Verbindung zu Rumänien. In den Nachbarländern leben historische Gemeinden mit einer tausendjährigen Geschichte. Für die letzteren organisierte das Rumänische Kulturinstitut am Montagabend in Bukarest eine Gala, wo prominente Intellektuellen, Künstler und junge Jornalisten mit Preisen für hervorragende Leistung ausgezeichnet wurden.
Somit ehrte das Rumänische Kulturinstitut ihren aktiven Beitrag zur Förderung der Werte des rumänischen Volkes auf den ehemaligen rumänischen Territorien in der Republik Moldau und der Ukraine, die Rumänien im Jahr 1940 per Ultimatum an die Sowjetunion abtreten musste sowie in Serbien, Bulgarien, Ungarn, Albanien un Mazedonien. Viele Galagäste haben die Unterstützung der rumänischen Behörden für ihre Gemeinden gefordert, die einer starken Denationalisierung ausgesetzt werden. Vertreter der arumänischen Gemeinde, die auf der Balkan-Halbinsel lebt und einen Dialekt der rumänischen Sprache sprechen, bekärftigten dabei die wichtige Rolle, die die Unterstützung der Bukarester Behörden spielt. Dazu Ilia Gjoka, Vertreter der Liga der Arumänen in Albanien: Dieser Preis trägt eine Botschaft: das Vaterland unterstützt uns ununterbrochen und dafür danke ich Ihnen nochmals.
Prominente der rumänischen Gemeinden in den Nachbarländern Serbien und Bulgarien, wo tausende Rumänen leben, haben erneut die Assimilation als Gefahr angeprangert. Sie machten auf den Mangel des Unterrichts und des Gottesdienstes in der Muttersprache aufmerksam. Vor 40 Jahren gab es in Bulgarien Dörfer, die zu 100% von Rumänen bewohnt wurden, sagte Victor Nişu, Mitglied eines Kulturverbandes in Bulgarien. Auch der Priest Boian Alexandrovici, der konsequent für die Bewahrung der kulturellen, sprachlichen und religiösen Identität der Rumänen im ostserbischen Timoc-Tal kämpft, klagt darüber, dass die Rumänen im Timoc-Tal als Minderheit nicht anerkannt werden: Wir tun unser Bestes, aber wir brauchen die Unterstützung unserer Brüder aus dem Vaterland Rumänien. Wenn wir jetzt, in diesen letzen Etappen der Assimilation nicht unterstützt werden, werden wir in der Bevölkerung des Landes aufgehen.
In seiner Ansprache bei der Gala bezeichnete der Präsident des Rumänischen Kulturinstituits Radu Boroianu die Vertreter der historischen Gemeinden im Ausland mehr als eine Gruppe von Menschen, mehr als eine Gemeinschaft, die sich von den anderen unterscheidet. Sie seien ein Teil Rumäniens, ein Teil des rumänischen Volkes, sagte Radu Boroianu.