Notenbankchef Isărescu: Neue Regierung muss schnell eingesetzt werden
Notenbankchef Mugur Isărescu meint, die makrowirtschaftliche Lage Rumäniens sei stabil.
România Internațional, 06.11.2015, 17:04
Der Vorsitzende der Nationalbank Rumäniens Mugur Isărescu meint, nach dem Rücktritt der rumänischen Exekutive, sei die rapide Bildung einer neuen Regierung unbedingt nötig:
“Die Folgen werden von der Geschwindigkeit der Bildung einer neuen Regierung und ihren Beschlüssen beeinflusst. Zur Zeit ist die makrowirtschaftliche Lage, die wir monitorisieren und für die wir verantwortlich sind, stabil. Die wirtschaftliche Lage Rumäniens ist im allgemeinen gut. Wir können mit einer diffizilen Situation zurecktkommen”.
Die Nationalbank Rumäniens hat am Donnerstag beschlossen, den Leitzins auf 1.75%, sowie das Niveau der Mindestreservepflicht in- und ausländischer Währungen, zu halten. Notenbankchef Isărescu hat die Beschlüsse durch die heutigen unsicheren Umstände begründet: in Rumänien – kein festgelegter Haushalt für das Jahr 2016; auf internationaler Ebene – die Entwicklung der bedeutendsten emergenten Wirtschaften, besonders der chinesischen. Mugur Isărescu dazu:
Der Ernennunsprozess einer neuen Regierung hebt die Unsicherheit der Mischung von makrowirtschaftlichen Politiken hervor, und das besonders wenn kein Haushalt bestimmt wurde. Hinsichtlich der internationalen Lage kann ich behaupten, dass sie ebenfalls von Ungewissheit charakterisiert wird. Verantwortlich dafür seien die wirtschaftlichen Entwicklungen in China und in anderen emergenten Staaten, mit Auswirkungen auf den Wirtschaftsanstieg des Euroraums, aber auch jene auf globaler Ebene”.
Notenbankchef Isărescu erklärte weiter, die jährliche Inflationsrate behalte dank der niedrigen Brenstoffpreise ihr negatives Niveau. Er fügte hinzu, die Inflation werde in den kommenden drei Trimestern unter Null sein. Danach werde bis Anfang 2017 ein positiver Trend folgen, ohne 1,5% zu überschreiten. Der Vorsitzende der Nationalbank fügte hinzu, die Kreditierung habe ihre positive Entwicklung verstärkt. Die Kredite in der Nationalwährung haben zum ersten Mal nach acht Jahren die Kredite in ausländischen Währungen überschritten. Die positive Entwicklung der rumänischen Wirtschaft wird von der Europäischen Kommission durch die Herbstprognose bestätigt. Die gemeinschaftliche Exekutive hat die Prognosen für das Wachstum der Wirtschaft Rumäniens für 2015 bis auf 3,5% und für das Jahr 2016 auf 4,1% korrigiert.
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung hat die Einschätzungen für die rumänische Wirtschaft für 2015 und 2016 auf 3,5%, beziehungsweise 3,7% aufgestuft. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung hat in ihrem jungsten Bericht, der am Donnestag veröffentlicht wurde, geschrieben, Rumänien werde in diesem Jahr den höchsten wirtschaftlichen Anstieg in Südosteuropa haben.