Die Immigration erfordert weltweite Lösungsansätze
Die ersten Immigranten, die Rumänien laut EU-Vereinbarungen aufnehmen wird, werden im November erwartet. Man geht davon aus, dass ihre Zahl 1.700 Menschen übersteigen wird.
Corina Cristea, 02.09.2015, 17:30
In den ersten acht Monaten dieses Jahres haben mehr als 350 Tausend Menschen ihr Leben riskiert, in dem Versuch über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Dabei sind, laut der Internationalen Organisation für Migration fast 2.700 Menschen ums Leben gekommen.
Das bedeutet, dass von 1000 Menschen, 8 auf dem Wasserweg gestorben sind. Die meisten gelangen nach Italien und Griechenland, mit Booten, die in Libyen loslegen. Von dort aus geht es am Land weiter, über den Westbalkan, Richtung Westeuropa. Einige dieser Menschen flüchten vor Kriegen, in Syrien oder Afghanistan. Diese haben gute Aussichten rechtlich als Flüchtlinge anerkannt zu werden. Andere versuchen aus wirtschaftlichen Gründen nach Europa zu kommen und für diese stehen die Karten schlecht. Ihnen droht die Rückführung in ihre Ursprungsländer. So das Bild in den Grundzügen und dafür muss Bruxelles drigend Lösungen finden. Es sind hunderte Tausend Menschen, die große Gefahren auf sich nehmen, um Konfliktgebiete zu verlassen oder ganz einfach, um ein dezentes Leben zu führen.
Dies kann den Schengener Raum infrage stellen und führt zu wahnwitzigen Theorien, wie die gerade in Rumänien kursierende, dass es sich um eine organisierte muslimische Invasion in das Herz Europas handele. Eins ist klar: Europa muss handeln! Die Europäische Kommission hat angekündigt, es werde neue Vorschläge für die Bekämpfung der Schlepperbanden und für die Aufteilung der Immigranten mit Flüchtlingsstatus unterbreiten. Die EU-Staaten, die diese aufnehmen, solle hierfür Geld bekommen. Die Kommissarin für Regionalpolitik, Corin Creţu
Ich bin überzeugt, alle EU-Mitgliedsstaaten werden die Auswirklungen dieser Immigrantenwellen genau analysieren und Anträgen stellen, falls sie Geld von der EU brauchen.
Das Immigrantenproblem ist eines der wichtigsten Themen auf dem jetzigen Jahrestreffen der rumänischen Diplomaten in Bukarest. Außenminister Bogdan Aurescu ist der Meinung, die Migration ist eine Herausforderung, die eine einheitliche und soldiarische Antwort erfordert
Ich glaube, wir müssen Lösungen finden, um das Migrationsproblem dort wo es anfängt zu bekämpfen, einschließlich in den Ursprungsländern. Es reicht nicht, jedem EU-Mitgliedsstaaten Quoten zuzuteilen. Darüber muss offen gesprochen werden. Es ist wichtig den Ursprung der Probleme anzugehen, die Instabilität in der südlichen Nachbarschaft, die Bekämpfung des Terrorismus, die Schwäche einiger Staaten in der Region. Es sind Herausforderungen, die Antworten in Form von Initiativen und Aktionen der EU erwarten.
Die Zahl der Migranten, die Rumänien als Transitland auf ihrem Weg Richtung Westen wählen, könnte steigen, es ist aber wenig wahrscheinlich, dass Rumänien eines der Hauptzielländer dieser wird, schätzt Mircea Mocanu, der Leiter des Bukarester Büros der Internationalen Organisation für Migration.