Wechselkurs für Berechnung der Verbrauchssteuer bleibt gleich
In Rumänien wird 2015 bei der Berechnung der Verbrauchssteuer der Wechselkurs von diesem Jahr verwendet. Zukünftig sollen aber die Verbrauchssteuer in Lei festgelegt werden und jährlich an die Inflation angepasst werden.
Corina Cristea, 11.12.2014, 05:30
Nach der Aufregung um die Präsidentschaftswahl vom November, steht jetzt in Bukarest die Wirtschaft im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Vor Kurzem fanden in der rumänischen Hauptstadt Verhandlungen zwischen der Regierung und den internationalen Kreditgebern statt. Im Zentrum dieser Verhandlungen stand Rumäniens Haushalt für das Jahr 2015. Die Regierung und die Unterhändler des IWF, der EU-Kommission und der Weltbank haben sich auf ein Haushalts-Defizit von 1,83 % für 2015 geeinigt. Das Defizit-Ziel der Regierung lag anfänglich bei 1,4 % vom Bruttoinlandsprodukt.
Bukarest plädierte auch für die Senkung des Wechselkurses, der für die Berechnung der Verbrauchssteuer verwendet wird. Die Senkung wurde jedoch nicht angenommen. Der IWF war der Meinung, dass ein Haushaltsüberschuss zu wünschen sei. Folglich wird bei der Berechnung der Verbrauchssteuer weiter der Wechselkurs von diesem Jahr von 4,73 Lei für einen Euro verwendet. Rumäniens delegierter Haushaltsminister Darius Vâlcov erklärte die Verbrauchssteuer soll zukünftig direkt in Lei festgelegt werden. Ab 2016 soll sie dann jährlich an die Inflation angepasst werden:
Wir haben eine Methodologie, die in vielen Ländern der EU benutzt wird, eingesetzt. Unsere Referenz muss der Leu sein, nicht der Euro, und die durchschnittliche Inflation, wie auch bis jetzt. Praktisch hat sich nur die Methodologie zur Berechnung verändert. Die Verhandlungen mit dem IWF, der EU-Kommission sind gerade abgeschlossen worden und wir haben gemeinsam dieses Niveau festgelegt. Kein Vorschlag, der mit dem IWF und der EU-Kommission besprochen wurde bezog sich auf Erhöhungen, wir haben immer über ein reduziertes Niveau diskutiert. Wir werden sehen, was für Einnahmen wir nächstes Jahr haben werden und dann können wir solche Massnahmen treffen, auch die Verbrauchssteuer reduzieren. Bis jetzt haben wir insbesondere über die Reduzierung der Mehrwertsteuer geredet.”
Das Abkommen mit dem IWF wird im September 2015 zu Ende gehen. Und er werde nicht mehr verlängert, meinte Darius Vâlcov. Der delegierte Haushaltsminister sagte, Rumänien verfüge über einen Reserve-Fonds von 9,25 Milliarden Euro. Das würde dem Land, in einer potentiellen schweren Wirtschaftskrise, erlauben, alle Renten und Löhne der Staatsangestellten für 6-7 Monate zu zahlen, ohne Kredite aufzunehmen.