Die Regierung in Bukarest unterstützt die rumänische Landwirtschaft
Die Regierung in Bukarest versucht die Bienenzuchtern, Rinder und Schafzüchter zu unterstutzen. Die Honigproduktion ist wegen des ungünstigen Wetters stark gesunken, während die Rind- und Schafexporte wegen der Blauzungenkrankheit niedriger sind.
Florentin Căpitănescu, 06.10.2014, 15:05
Am Rande der bukarester Hauptstadt in Baneasa wurde am Anfang der siebziger Jahren das erste Honigkombinat eröffnet. Es war ein Beweis dafür, dass in Rumänien die Bienenzucht getrieben wird. Die Landwirtschaft war zusammen mit der Industrie der sogenannte Motor einer zentralisieten, kommunistischen Wirtschaft. Die Bienenzucht war damals ein bedeutender Zweig der Landwirtschaft und produzierte mehr für den Export, der zum guten Image Rumäniens im Ausland beitrug.
Nach der Wende 1989 wurden die sogenannten Produktionsgenossenschaften, die von den Kommunisten Ende vierziger Anfang sechziger Jahre gegründet wurden, aufgelöst und die Honigproduktion Rumäniens sank von Jahr zu Jahr. Heute 25 Jahre nach der Wende belegt Rumänien den vierten Platz in Europa bei Honigproduktion. Die Fachleute meinen, die Qualität des rumänischen Honigs sei hoch. So wie in der kommunistischen Epoche, spielt der Export eine bedeutende Rolle. Der Honigverbrauch in Rumänien ist im Vergleich zu anderen europäischen Staaten sehr klein, 500 g im Jahr pro Einwohner im Vergleich zu 2 kg in Deutschland, das der größte Verbraucher Europas ist. Wegen des ungünstigen Wetters ist in diesem Jahr die Honigproduktion stark gesunken. Die Regierung in Bukarest hat diese Woche durch den Landwirtschaftsminister Daniel Constantin versprochen, den Bienenzüchtern eine Hilfe von rund einer Million Euro zu gewähren.
Daniel Constantin hat bekanntgegeben, die Exekutive suche ebenfalls Lösungen für die Rinder- und Schafzüchter, die wegen der Blauzungenkrankheit keine Tiere exportieren können. Daniel Constantin dazu:
”Wenn die Rind- und Schafexporte restriktioniert werden, müssen wir versuchen mehr Fleisch zu exportieren und die Schlachthäuser zu entwickeln. Vielleicht werden wir in der kommenden Zeitspanne eine Strategie entwickeln”.
Die Schafzüchter haben aber ihre Hoffnung nicht verloren. Dumitru Andreşoiu, Vizepräsident des Verbandes Pro Ovis erklärte:
”Wir hoffen, dass sich die Blauzungenkrankheit nicht ausweitet. Der Export stagniert. Wir können nicht behaupten, dass der Ausfuhr blockiert ist”.
Die Probleme begannen, als Jordanien die Fleischimporte aus Rumänien verboten hat. Rumänien war für das Land im Nahen Osten der zweite Exporteur nach Australien.