Rumänien erarbeitet neuen Transport-Masterplan
Mithilfe von europäischen Geldern hat sich Rumänien vorgenommen die Transportinsfrastuktur auszubauen.
Florentin Căpitănescu, 01.10.2014, 14:55
Mit einer allgemein prekären Transportinfrastruktur, weit unter den Standards seiner etwas entwickelteren EU-Kollegen, versucht Rumänien nun, sich mithilfe von Gemeinschaftsgeldern, anzupassen. Die strategische Unterlage, anhand deren Rumänien europäische Finanzierung für seine Infrastrukturgroßvorhaben erhalten kann, steht ab Mittwoch zur Debatte. Der Allgemeine Transport-Masterplan, mit einem Zeitfenster bis 2030, sieht im Grunde den Bau von über 650km Autobahn und 2.200Km Expressstraßen, mit einer beträchtlichen finanziellen Beteiligung der EU, vor.
Die Ziele scheinen extrem ehrgeizig, vor dem Hintergrund, dass zurzeit, nach mehrjährigen Bauarbeiten und zahlreichen nicht eingehaltenenen Versprechen, Rumänien nur 644Km Autobahn und keinen Km Expressstraße hat. Einzelheiten über die Fianzierung des Mega-Vorhabens bietet Ministerpräsident Victor Ponta selbst: Der Transport-Masterplan wurde von einer internationalen Gesellschaft erarbeitet. Ich denke, es ist die größte Gesellschaft der Welt, AECOM. Der besagte Plan bezieht sich auf das, was wir aus Kohäsionsfonds finanzieren können, die von der Europäischen Union zur Verfügung gestellt werden. Der Rest, wie die Transilvania Autobahn, wird aus dem Staatshaushalt finanziert, besonders aus dieser zusätzlichen Verbrauchssteuer. Alles was wir zusätzlich bauen also, finanzieren wir aus dem Landesbudget“.
Die Unterlage nimmt sich unter anderen vor, die Autobahn Sibiu — Piteşti, die die Mitte mit dem Süden des Landes über eine Gebirgsgegend verbindet, in eine Expressstraße umzuwandeln. Außerdem sollen die Eisenbahnrouten zwischen Bukarest und dem östlichen Iaşi, bzw. bis zur ungarischen Grenze, im Westen des Landes, modernisiert werden. Auch die Bauarbeiten an dem Kanal Bukarest-Donau sollen fortgesetzt werden. Auf Kostenebene sieht der Masterplan den Bau von über 650Km Autobahn für 6,3 Milliarden Euro zzgl. MwSt. und über 2.200Km Expressstraßen für fast 17,5 Milliarden Euro, auch zzgl. MwSt. vor.
Laut Fachleuten wäre die Wirtschaft, im Falle eines Ausbaus der Infrastruktur in dem geplanten Ausmaß, der Hauptnutznießer. Oft haben sich strategische Investoren, wie z.B. die bekannten Autobauer Ford und Renault, die seit vielen Jahren in Rumänien tätig sind, darüber beklagt, dass die vorhandene Straßeninfrastuktur ihre Geschäfte direkt beeinträchtigt. Dieselben Fachleute meinen auch, dass das Riesenpotenial Rumäniens in punkto Turismus, wegen der Transportinfrastruktur, weiterhin unausgeschöpft bleibt.