Brüssel will Obst- und Gemüse-Produzenten unterstützen
Die EU-Kommission wird Massnahmen zur Unterstützung der Pfirsisch-und Nektarinen-Produktion treffen. Dieser Sektor wurde von der von Russland verhängten Handelssperre betroffen.
Roxana Vasile, 12.08.2014, 15:20
Nachdem die EU gegen Russland Sanktionen verhängte, hat die Regierung in Moskau Gegenmassnahmen getroffen. So haben die russischen Behörden den Import von Obst und Gemüse aus der EU gestoppt. Die russischen Bürger haben jetzt darunter zu leiden. Die Regierung sucht nach Lösungen um etwa 35 % des internen Bedarfs zu decken.
Auch die Europäer versuchen die Verluste der Landwirte zu begrenzen. Insbesondere der Pfirsich-und Nektarinen-Sektor wurde betroffen. Die EU produziert jährlich 2,5 Millionen Tonnen Pfirsiche und 1,2 Tonnen Nektarinen. Frankreich, Italien, Spanien und Griechenland sind die grössten europäischen Produzenten. Für diese, aber auch für andere Länder, möchte Brüssel ausserordentliche Massnahmen treffen um das Angebot zu vermindern und die Nachfrage zu fördern. Man möchte, unter anderem, das Obstvolumen, das man vom Markt zurück rufen kann und den Krankenhäusern und Strafvollzugsanstalten kostenlos zur Verfügung stellen Kann, von 5 auf 10 % steigen.
Es ist ein erstes Signal”, erklärte der EU-Agrarkommissar, der Rumäne Dacian Ciolos. Dieser fügte hinzu, er werde nicht zögern, wenn nötig, auch andere Sektoren, die von den Exporten nach Russland abhängen, zu unterstützen. Rumänien ist von der russischen Handelssperre nicht direkt betroffen. Laut George Turtoi, Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, könnten aber indirekte Folgen auftreten:
Wir exportieren kein Obst und kein Gemüse nach Russland, das wäre nicht das Problem. Das einzige Risiko ist, dass die Produktion aus anderen Staaten der Union nach Rumänien gebracht wird und es zum Wettbewerb auf dem internen Markt kommt.
Auf dem rumänischen Markt sind die Preise, insbesondere bei Tomaten und Gurken, gesunken. Die Landwirte meinen, sie könnten ihre diejährige Produktion nicht mehr vermarkten. Grund seien die Produkte, die anfänglich für den russischen Markt bestimmt waren. Cristi Rusu, Direktor des Verbands “Hortifruct” dazu:
Die Tomaten-und Gurken-Produktion ist betroffen. Ein paar Hunderttausend Tonnen im Wert von etwa 500 Millionen Euro, die in die Russische Föderation exportiert werden mussten, werden jetzt in andere EU-Staaten weiter geleitet, auch nach Rumänien. Folglich sinken die Obstpreise um 50 bis 70 %.
In der benachbarten Moldaurepublik werden die Folgen des russischen Einfuhrstopps stärker gespürt. Moskau verhängte Sanktionen gegen die Moldaurepublik, nachdem diese näher an die EU rückte. Das Land könnte, trotz der Unterstützung Rumäniens und der Verdopplung der EU-Export-Quoten dieses Jahr Verluste in Höhe von 70 Millionen Dollar verzeichnen.