Rumänien unterstützt die Moldaurepublik
Rumänien beteuert wieder die Unterstützung auf EU-Ebene für die benachbarte Moldaurepublik. Dem Nachbarland soll geholfen werden, die von Russland verhängten Wirtschaftssanktionen zu überwinden.
Bogdan Matei, 24.07.2014, 15:30
Im neuen Kalten Krieg ist die Moldaurepublik zwischen die Fronten geraten. Die Moldaurepublik ist durch ihre Sprache, Geschichte und Kultur an Rumänien gebunden. Wirtschaftlich ist aber die kleine ex-sowjetische Republik noch von Russland abhängig. Die Zukunft der Moldaurepublik wird in den nächsten Monaten entschieden. Die Regierungskoalition, die vor fünf Jahren gebildet wurde, hat die Annäherung an den Westen gewählt. Im Juni wurden die Freihandels- und Assoziierungsabkommen mit der EU unterzeichnet. Umfragen zufolge sei aber die kommunistische und sozialistische Opposition weiter stark. Diese warnte schon, die Moldaurepublik werde wieder näher an Russland rücken, sollte sie die Parlamentswahlen im Herbst gewinnen. Unterdessen versucht Moskau den europäischen Weg des Landes zu blockieren.
Russische Parlaments-Mitglieder drohen regelmäßig Kischinew. Der wichtigste unter diesen ist der Vize-Ministerpräsident Dmitri Rogosin. Die pro-russischen Separatisten-Hochburgen in Transnistrien und Gagausien werden periodisch aktiviert. Auf wirtschaftlicher Ebene versucht Russland die moldauischen Exporte zu blockieren. Nachdem die Moldaurepublik jahrzehntelang der wichtigste Wein,- Obst-, und Gemüselieferant auf dem sowjetischen Markt war, würden die moldauischen Produkte jetzt nicht mehr die strengen russischen Hygiene-Normen einhalten. Zuerst wurde der Einfuhrverbot moldauischer Weine verhängt.
Neulich wurden auch die Importe von landwirtschaftlichen Produkten verboten. Diese seien verseucht, so die russischen Behörden. Analysten haben eine solche Maßnahme erwartet. Die Entscheidung sei aber nicht nachvollziehbar, so der moldauische Ministerpräsident Iurie Leancă. Sein rumänischer Amtskollege Victor Ponta kündigte an, er werde sich dafür einsetzen, dass die Moldaurepublik mehr in die EU exportieren kann.
Aus den 70 Tausend Tonnen Obst, die unter der Handelssperre zu leiden haben, kann Rumänien in den staatlichen Lagerhäusen oder mit Hilfe privater Unternehmen etwa 15 Tausend Tonnen aufbewahren. Diese könnten dann wahrscheinlich beginnend mit Oktober ohne Zollgebühren auf dem EU-Markt verkauft werden, erklärte Rumäniens Landwirtschaftsminister Daniel Constantin nach Beratungen mit dem EU-Landwirtschaftskommissar Dacian Cioloș. Die von Russland abgelehnten Produkte könnten somit in EU-Ländern, auf dem arabischen Markt oder in Weißrussland verkauft werden.
Der rumänische Ministerpräsident Victor Ponta kündigte weiter an, die Gaslieferungen aus Rumänien in die Moldaurepublik würden, wie geplant, nächsten Monat starten. Diese sollen die Abhängigkeit der Moldaurepublik vom russischen Gas vermindern. Die Gaslieferungen sollen am Unabhängigkeitstag der ex-sowjetischen Republik beginnen.