Hochwassergefahrenkarten für 11 Einzugsgebiete Rumäniens fertiggestellt
6% der rumänischen Bevölkerung leben in Gebieten mit signifikantem Hochwasserrisiko. Am Donnerstag wurden die Hochwassergefahrenkarten für 11 Einzugsgebiete Rumäniens fertiggestellt.
România Internațional, 11.04.2014, 14:53
Die Hochwassergefahrenkarten wurden für 11 Einzugsgebiete Rumäniens fertiggestellt, hat am Donnerstag in einer Pressekonferenz der Direktor der Nationalen Wasserbehörde (ANAR), Vasile Pintilie angekündigt. Einer besonders großen Hochwassergefahr seien das untere Becken des Flusses Siret im Osten Rumäniens, das süd-westliche Banat und die Region rund um den Zusammenfluss zwischen Prut und Donau, im Süd-Osten des Landes ausgesetzt. Was die Hauptstadt Bukarest angeht, stellen die westlichen Stadtteile sowie die Stadtviertel um die Bukarester Seeen die Zonen mit hohem Hochwasserrisiko dar.
Die delegierte Ministerin für Gewässer, Wälder und Fischzucht Doina Pană gab bekannt, Rumänien habe mit der Erfassung dieser Dokumente seine Pflicht als EU-Staat erfüllt, die europäische Richtlinie zu Einschätzung und Management von Hochwasserrisiken umzusetzen. Das stellt, nach der einleitenden Einschätzung des Hochwasserrisikos, die zweite Etappe der Umsetzung der europäischen Richtlinie dar, die bis März 2014 vollständig erfolgen musste. Die Hochwassergefahrenkarten wurden von der Nationalen Wasserbehörde und dem Nationalen Institut für Hydrologie und Wasserwirtschaft fertiggestellt.
Es handelt sich um ein breites Projekt, dessen Kosten sich auf über 40 Millionen Euro belaufen. Rumänien hatte das Geld durch das operationelle Programm “Umwelt” aus EU-Kohäsionsfonds abgerufen. Laut Experten, werden in den Hochwassergefahrenkarten uner anderen die Gebiete wo infolge vom Hochwasser menschliche und materielle Schäden entstehen können, die wirtschaftlichen Tätigkeiten mit hoher Vulnerabilität, bedeutende Quellen von Umweltverschmutzung dargestellt. Die rumänischen Behörden erklären, jetzt seien die Arbeitsmittel vorhanden, die genauere und zuverlässige Prognosen und Warnungen liefern können, damit sie sich im Kamp gegen Überschwemmungen umgehend einsetzen und die richtigen Maßnahmen treffen können. Direktor der Nationalen Wasserbehörde Vasile Pintilie: ”Wir sind zu diesem Zeitpunkt bereit, jede Naturerscheinung mit negativen Auswirkungen auf die Gebiete Rumäniens in realer Zeit anzukündigen”.
Nach der Erfassung und Bereitstellung der Hochwassergefahrenkarten sollen die zuständigen Behörden als zweite Etappe der EU-Richtlinie die Hochwasserrisikomanagement-Pläne ausarbeiten, die bis März 2016 fertiggestellt werden müssen. Ministerin für Gewässer, Wälder und Fischzucht Doina Pană: “Wir werden einen Managementplan für jedes Einzugsgebiet ausarbeiten, folglich sollen wir von den Lokalbehörden eine Bauzulassung bekommen, wenn es sich um ein Gebiet mit signifikantem Hochwasserrisiko handelt. Die Folgen der Überschwmmungen sollen so gering wie möglich sein, das ist der Zweck der Hochwassergefahrenkarten”. Laut Experteneinschätzungen benötige Rumänien Finanzmittel im Wert von rund 3 Milliarden Euro für Arbeiten an Hochwasserschutzeinrichtungen die die EU-Standards erfüllen.