Rumänische Nationalwährung: Kein guter Start am Jahresanfang
Nach einem guten Jahr 2013 begann die rumänische Nationalwährung das neue Jahr mit einer Abwertung. Am Dienstag erreichte der Leu die psychologische Grenze von 4,5 Lei für einen Euro.
România Internațional, 08.01.2014, 14:15
Die rumänische Währung hatte ein gutes Jahr 2013. Der Leu erfreute sich der besten Entwicklung unter den Währungen des EU-Raumes im Verhältnis zum Euro. Laut der Analyse einer der besten Broker Agenturen in Polen, Noble Securities, verzeichnete die rumänische nationale Währung die niedrigste Abwertung in der EU, und zwar spricht man von 0,5%. Adrian Vasilescu, Berater des Notenbankchefs, hob in einem Interview mit dem rumänischen TV-Sender Realitatea hervor, der Leu sei fünf Jahre stabil gewesen, obwohl es eine Krisenperiode durchmachte. Vasilescu fügte hinzu, wäre die nationale Währung nicht stabil gewesen, hätte sich die Krise weiter vertiefet. Adrian Vasilescu dazu:
Die Krise begann in Rumänien 2009. Wir befinden uns nun im sechsten Krisenjahr. Unser Währungsmarkt war ständig in einem stabilen Gleichgewicht. Wäre der Währungsmarkt gestürzt, so wäre die Krise härter gewesen. Während der Krise hatten wir finanzielle Stabilität und Instabilität in einigen makro- und mikroökonomischen Bereichen. Erst 2013 war eine Stabilität im ganzen makroökonomischen Sektor zu spüren.“
2014 hatte der rumänische Leu keinen guten Start. Schon am ersten Tag verzeichnete man eine Abwertung im Vergleich zum Euro und dem amerikanischen Dollar und der Leu erreichte sein niedrigstes Niveau der letzten sechs Monate. Am Dienstag pendelte sich der Leu beim psychologischen Grenzwert von 4,5 Lei für einen Euro ein, was auch im vergangenen Sommer vorübergehend passiert war. Die Währungen anderer Länder in der Region verzeichneten in der letzten Woche ebenfalls Abwertungen in Folge der Verstärkung des US-Dollars im Verhältnis zum Euro.
Die Analysten sind der Meinung, die kontinuierliche Abwertung des Leu sei auf die Spannungen, die auf der rumänischen politischen Bühne stattfinden, zurückzuführen. Die politischen Spannungen zwischen dem Staatspräsidenten und der Regierung sowie jene in der regierenden sozialliberalen Koalition (USL) hatten Auswirkungen auf das wirtschaftliche Umfeld. Deshalb betrachten die Investoren Rumänien als ein instabiles Land. Hinzu kommen die Außenfaktoren wie zum Beispiel der Beschluss der US-Notenbank, das aktuelle Niveau der Liquidität nicht mehr beizubehalten, was zu einer Verteuerung des US-Dollars führt. Einige Experten erwarten im ersten Jahressemester eine Verstärkung des Leu und sagen einen Kurs von 4,3 Lei für einen Euro voraus. Es geht um eine optimistischere Prognose als jene der Nationalen Kommission für Prognose, die im Jahr 2014 von 4,45 Lei für einen Euro ausgeht.