Die EU-Kommission setzt Prioritäten im Energie-Bereich
Die EU-Kommission veröffentlichte Anfang dieser Woche die Liste der Projekte vom gemeinsamen Interesse im Bereich der Energie-Infrastruktur für die Periode 2014-2020.
Corina Cristea, 15.10.2013, 14:51
Nachdem die EU massiv Machbarkeitsstudien im Energie-Bereich finanziert hat, geht sie in die nächste Etappe. Diese sieht die Implementierung mehrerer Energie-Projekte in der Periode des mehrjährigen EU-Finanzrahmens 2014-2020 vor. Durch die Fazilität Connecting Europe” stellt die EU-Kommission in den nächsten sieben Jahren für diesen Zweck etwa 5,5 Milliarden Euro für Finanzierungen, Kredite oder Bankgarantien zur Verfügung. Die Vertreter in Brüssel erklärten man werde in zahlreiche Stromerzeugungs-Projekte investieren. Diese werden die Lagerung und den Transport aus den grossen Windparks betreffen. Zudem sollen Investitionen in grenzüberschreitende Gasreserven-Projekte und in den Erdgas-Transport zwischen den Ländern betätigt werden. Ziel sei es die Vulnerabilität Europas zu reduzieren.
Anfang dieser Woche hat die EU-Kommission die Liste der Projekte vom gemeinsamen Interesse im Bereich der Energie-Infrastruktur analysiert und genehmigt. Laut Brüssel wären diese grenzüberschreitend und würden sich einer Reihe von Förderungen erfreuen mit dem Ziel der schnellen Umsetzung. Es handelt sich dabei um vereinfachte Genehmigungs-Verfahren. In jedem Staat wird es eine einzige zuständige Behörde geben, das alles in die Wege einleiten wird. Zugleich kündigte die EU-Kommission an, sie nehme sich vor, dass das Planungs-und Genehmigungs-Verfahren nicht länger als vier Jahre dauern wird.
Im Erdgas-Bereich ist Bukarest Teil der südlichen Projekte. Hier ist der Bau einer Pipeline zwischen Bulgarien und Österreich, die durch Rumänien und Ungarn verläuft, geplant. Weiter soll eine untermeerische Pipeline zwischen Georgien und Rumänien gebaut werden. Dieses Projekt ist unter dem Namen White Stream bekannt. Auf dem östlichen Korridor sollen in Rumänien Gas-Lager gebaut werden und der rumänische Schwarzmeer-Hafen Constanta an das System angeschlossen werden. In Constanta soll auch ein Flüssigerdgas-Terminal gebaut werden, als Teil des AGRI-Projekts, Aserbaidschan-Georgien-Rumänien Interconnector).
Rumänien nimmt auch an den Nord-Süd Strom-Projekten teil. Die Projekt-Liste schliesst auch Hochspannungskabel mit einer Länge von ein paar Hundert Kilometern zwischen Varna in Bulgarien und Stupina und zwischen Resita und Pancevo in Serbien, sowie auch deren Anschluss in vier rumänischen Landkreisen, ein. Die EU-Kommission kündigte an, sie werde sehr genau die Umsetzung der Genehmigungs-Verfahren und die Durchführung der Projekte monitorisieren. Die Liste der Projekte vom gemeinsamen Interesse soll alle zwei Jahre aktualisiert werden um neue nötige Projekte aufzunehmen und alte Projekte zu beseitigen.