Europäische Kommission fordert DNA-Tests an Rindfleischprodukten
Die Europäische Kommission will wirksamer gegen den Pferdefleischbetrug vorgehen und sich stark für die Wiederherstellung des Vertrauens der Verbraucher einsetzen.
Ştefan Stoica, 27.02.2013, 11:24
Die Europäische Kommission will wirksamer gegen den Pferdefleischbetrug vorgehen und sich stark für die Wiederherstellung des Vertrauens der Verbraucher einsetzen. Der rumänische Landwirtschaftsminister Daniel Constantin stellte die die Beschlüsse des EU-Agrarrates vor.
Die Briten waren die ersten europäischen Verbraucher, die vom Pferdefleischbetrug betroffen wurden. Inzwischen nahm der Skandal um falsch deklariertes Fleisch europaweite Ausmaße. Neulich wurden Pfedefleischspuren in den Hackfleischbällchen der Möbelkette Ikea in Tschechien nachgewiesen und die Nestlé Gruppe entdeckte Pferde-DNA in eigenen Produkten.
In Spanien und Italien musste der Konzern infolgedessen zwei seiner Tiefkühlgerichte aus dem Verkauf nehmen. Der Skandal wurde auch Thema beim letzten EU-Agrarministerrat in Brüssel. Solche Lebensmittelkrisen müssen vermieden werden und die europäischen Staaten müssen wirksame Maßnahmen treffen, um das Vertrauen der Fleischverbraucher wiederherzustellen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der europäischen Landwirtschaftsminister.
Der rumänische Ressortminister Daniel Constantin mit Einzelheiten über die Beschlüsse des EU-Agrarrates zum Pferdefleischskandal: Die Europäische Kommission will wirksamer gegen falsch deklariertes Fleisch vorgehen und demnächst bessere Kontrollen von Lebensmitteln durch jeden Mitgliedstaat erreichen. Demzufolge sollen Schlachthäuser, Lagerräume, Fleischwarengeschäfte genau überprüft werden, damit es keine Unstimmigkeiten zwischen der Handelsware und den Angaben auf dem Etikett gibt. Die Europäische Kommission sprach sich zudem für eine enge Zusammenarbeit aller Mitgliedstaaten mit der europäischen Behörde Europol aus, die die Ermittlungen in allen EU-Staaten um den Pferdeflesichskandal koordinieren soll. Rumänien engagierte sich bereits, gegen den Pferdefleischbetrug radikal vorzugehen.“
Die Europäische Kommission fordert anschließend DNA-Tests an Rindfleischprodukten und zeigt sich bereit, sie zu 75% zu finanzieren. Eine gute Nachricht, sagt Minister Constantin. Die Kosten solcher Tests, die ergeben sollen, ob bei der Behandlung der Pferde schädliche Stoffe verwendet wurden, seien sehr hoch.
Überdies schloss sich Rumänien der Initiative Frankreichs und Deutschlands an, die sich beim EU-Agrarrat bereit erklärten, sich für die Verbesserung der Etikettierung einzusetzen. Rumänien wurde bekanntlich im europäischen Pferdefleischskandal beschuldigt, das Land konnte jedoch infolge zahlreicher Kontrollen beweisen, dass die einheimischen Pferdefleischlieferanten ihre Ware richtig etikettiert hatten. Der Betrug war später, bei der Etikettierung von tiefgefrorener Lasagne in britischen Supermärkten erfolgt.