Schutzmaßnahmen für allein gelassene Kinder
Das neue Parlament in Bukarest debattiert diese Tage über mehrere Projekte, darunter auch über das Budget der Sozialversicherungen oder der Justiz. Die Regierung bereitet auch einige Abänderungen des Gesetzes über Kinderrechte vor.
Mihai Pelin, 28.01.2013, 19:23
Das neue Parlament in Bukarest debattiert diese Tage über mehrere Projekte, darunter auch über das Budget der Sozialversicherungen oder der Justiz. Die Regierung bereitet auch einige Abänderungen der Gesetze vor, wie zum Beispiel des Gesetzes über Kinderrechte. Die rumänische Regierung will mehrere Schutzmaßnahmen einführen, besonders für die Minderjährigen, deren Eltern im Ausland arbeiten.
Die neue Arbeitsministerin Mariana Câmpeanu erklärte, in der letzten Zeit wurden mehrere tragische Fälle verzeichnet, in denen Kinder, die alleine im Haus gelassen wurden, ihr Leben verloren haben. Die rumänische Arbeitsministerin appellierte an die Bevölkerung und an die lokalen Behörden, den Kindern mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Mariana Câmpeanu dazu:
„Unsere Kinder sind nicht nur die Kinder aus unserer Familie. Unsere Kinder sind auch die Kinder unserer Nachbarn, die Kinder der Roma, die behinderten sowie die verlassenen Kinder. Alle sind unsere Kinder. Ich wünsche mir, dass die Gesellschaft im allgemeinen, den Kindern mehr Aufmerksamkeit schenken soll. Und ich beziehe mich besonders auf die lokalen Behörden. Die Exekutive wird Maßnahmen gegen die Eltern treffen, die ins Ausland fahren und ihre Kinder vergessen oder verlassen“.
Der rumänischen Arbeitsministerin zufolge werden die lokalen Behörden von nun an mehrer Arbeit haben. Es werden Sanktionen gegen Menschen eingeführt, die ihre elterlichen Pflichten nicht erfüllen. Mariana Câmpeanu will ein Programm für die Kooperierung zwischen den Ministerien einführen. Die Maßnahmen, die getroffen werden müssen, hängen von mehreren Ministerien ab. Das erste Gespräch soll mit dem Gesundheitsministerium sein. Besprochen werden soll die Lage der Kinder aus den Geburtshäusern.
Was die Feuerbrände anbelangt, hat die Arbeitsminsterin Mariana Câmpeanu den Vizepremier Liviu Dragnea aufgefordert, den Präfekten als Aufgabe zu geben, die Feuerwehr wieder auf die Beine zu bringen und ihre Aktivität zu beleben. Sieben Kinder sind seit Jahresanfang in den eigenen Häusern in Feuerbränden ums Leben gekommen. Diese wurden alleine im Haus gelassen.
Alle bedeutende Beschlüsse, die als Ziel die Gesundheit und die Bildung der Minderjährigen haben, müssen von beiden Eltern getroffen werden, ungeachtet dessen, ob diese zusammen wohnen oder nicht. Eine weitere Abänderung des Gesetzes sieht vor, dass die Eltern verpflichtet sind, im Falle eines Arbeitsplatzes außerhalb des Landes die Behörden 40 Tage vor der Abfahrt darüber zu informieren. Sonst riskieren sie eine Geldstrafe.
Über 2,7 Millionen Rumänen leben und arbeiten heute im Ausland, die meisten in Italien und Spanien. Laut den Psychologen leiden 80% der zu Hause gelassenen Kinder in Folge der Trennung von der Mutter oder vom Vater, manchmal sogar von beiden Eltern.