Mămăligă – der pfiffige Maisbrei
Der Maisbrei, Mămăligă auf Rumänisch, war lange Zeit das Grundnahrungsmittel der Bauern hierzulande. Heute kommt er hauptsächlich als Beilage zu Krautwickeln, Eintöpfen (aus Fleisch oder Pilzen) oder gegrilltem Fisch auf den Teller.
Irina Adamescu, 23.05.2020, 18:00
Doch am Pfiffigsten sind die eigenständigen Maisbrei-Gerichte. Einige seien hier mal vorgestellt:
Fangen wir mit Mămăligă mit Käse vom Ofen an. Ich werde Ihnen zunächst ein etwas aufwendigeres Rezept geben und anschließend meine vereinfachte Version vorstellen.
Zutaten:
1 kg Maismehl
ca. 1 kg Käse (Schafskäse, Feta, Ricotta, Schimmelkäse — je nach Geschmack)
3 Liter Wasser
100 g Butter
200 g saure Sahne
Prise Salz
Zubereitung:
Wasser in einem dickwandigen Topf zum Kochen bringen. Salz hinzugeben und unter fortwährendem Rühren Maismehl langsam hineinrieseln lassen. Dabei aufpassen, dass sich keine Klumpen bilden. Ca. eine viertel Stunde kochen, dabei fortwährend kräftig umrühren. Der Maisbrei ist fertig, wenn er fest ist, sich vom Topf löst und sich auf dem Topfboden eine leicht verbrannte Schicht bildet.
Den Mămăligă (Maisbrei) auf ein Küchenbrett stürzen, etwas abkühlen lassen und traditionell mit einem Faden (selbstverständlich können Sie auch ein Messer verwenden), der Reihe nach, horizontal, mehrere Böden schneiden — so ähnlich wie bei den Tortenböden.
Den zuvor verwendeten Topf gut waschen, mit Butter einreiben und den ersten Polenta-Boden darauf legen. Anschließend die erste Käse-Schicht darüber geben und weiter so fortfahren. Mit Käse abschließen. Saure Sahne darauf streichen und für eine halbe Stunde in dem auf 180 Grad vorgeheizten Backofen geben.
Bei mir ist der Maisbrei nicht ganz so fest, dass man ihn wie einen Tortenboden durchschneiden kann — er ist, sagen wir mal, ein bisschen fester als ein Kuchenteig, denn ich gebe diesen löffelweise in den Topf. Ich verwende üblicher Weise die Käsesorte: brânză de burduf — eine rumänische Sorte aus Schafsmilch. Sie können diese getrost mit Feta ersetzen (obwohl der Geschmack beileibe nicht derselbe ist). Den Käse lege ich zerbröckelt auf den Maisbrei. Die saure Sahne lasse ich weg, es sind sowieso genug Kalorien, und ich bereite das Gericht aus höchstens einem halben Kilo Maismehl, denn ich möchte nichts für später aufbewahren. Das Gericht schmeckt heiß aus dem Ofen am besten. Diese ist meine vereinfachte Variante des Rezeptes aus dem Dorf meiner Großeltern in Siebenbürgen. Übrigens, die Siebenbürger Sachsen nennen den Maisbrei Palukes (ein Wort, von dem keiner so richtig weiß, woher es herkommt).
Mehr Spaß macht die Zubereitung der Maisbreikugeln aus dem Ofen. Dafür werden folgende Zutaten benötigt:
1,5 Becher Maismehl
3 Becher Wasser (Maisbrei und Wasser sind immer im Verhältnis 1:3)
4 Esslöffel Butter
2 Becher zerkleinerter Feta
2 Esslöffel Öl
1 Becher saure Sahne
1 Bund Gewürzkräuter, zerkleinert
Zubereitung:
Käse mit Butter und Kräutern verrühren. Den Maisbrei wie vorhin beschrieben zubereiten. Ein kleines bisschen abkühlen lassen und Stücke von 5 bis 6 cm Durchmesser davon in die Hand nehmen. Diese etwas abflachen und in die Mitte einen Esslöffel Käsecreme legen, verschließen und zu einer Kugel formen. Auf eine mit Öl bestrichene Backform legen und in den heißen Ofen legen. Wenn diese leicht zu bräunen beginnen, herausnehmen und mit saurer Sahne servieren. Die Mămăligă-Kugeln können auch mit Fleisch- oder Pilz-Gulasch gefüllt werden.
Es ist auch üblich, Maisbrei mit Milch zu essen. Manche geben ein Prise Salz in die Milch. Verbreitet ist es, den Maisbrei mit Quark und saurer Sahne zu servieren. Manchmal wird noch etwas Feta darüber gerieben. Diese Kombination gibt es in vielen Bistros mit Hausmannskost.