Timişoara/Temeswar – Klein-Wien oder „Minieuropa“
Heute reisen wir nach Temeswar, Hauptstadt des Landkreises Timiş. In diesem Minieuropa“, wie die Stadt noch genannt wird, leben nebst Rumänen auch Deutsche, Ungarn, Serben, ferner Bulgaren, Italiener und Griechen. Multikulturalismus ist hier zuhause.
Ana-Maria Cononovici, 29.04.2015, 17:45
Temeswar zählt zu den ersten Städten, die 1869 Pferdestraßenbahn eröffnet hat. 1884 war sie die erste rumänische Stadt mit elektrischer Straßenbeleuchtung. Hier hatte die rumänische Revolution von Dezember 1989 ihren Ursprung. Dan Diaconu, Vize-Bürgermeister, bewirbt seine Stadt mit überschwenglichen Worten:
In dieser Jahresperiode ist Temeswar eine spektakuläre Stadt. Wie Sie merken können, ist Temeswar eine Blumenstadt. Die Besucher erfreuen sich einer Symphonie von Farben und Düften. Die Stadt hat ein bedeutendes historisches Erbe sowie ein Architekturerbe, das zahlreiche Touristen anlockt und das besichtigt werden sollte. Temeswar rühmt sich mit 14.000 historischen Bauten.“
Der Platz der Vereinigung ist der älteste Platz in Temeswar. Die um ihn liegenden Gebäuden sind im Barockstil gebaut. In der Nähe erheben sich der Dom oder der Römisch-Katholische Bischofssitz, die Serbisch-Orthodoxe Kathedrale, der serbische Bischofssitz, die Statue der Heiligen Dreifaltigkeit (die Pestsäule), der Barockpalast, der Springbrunnen und andere Gebäude aus dem 18.-19. Jh. In der Nähe des Barockpalastes liegt ein Stein, worauf der Plan der ehemaligen Burg aus dem 19. Jh. zu sehen ist.
Temeswar hat ein reiches kulturelles Leben. Hier funktionieren das Nationaltheater Mihai Eminescu“, die Rumänische Oper, das Deutsche Staatstheater, das Ungarische Staatstheater, die Philharmoniker, das Kulturhaus. Das Nationaltheater, das Deutsche Theater, das Ungarische Theater und die Oper funktionieren symbolischerweise in demselbem Gebäude. Der Bau begann 1871 nach den Plänen der berühmten Wiener Architekten Helmer und Fellner und wurde 1875 fertiggestellt. Zwei Brände haben das Gebäude zerstört. Der Wiederaufbau bewahrte den originalen Stil (Renaissance) nur für die Seitenfassaden. Die Hauptfassade und der Saal sind im neubyzantinischen Stil, der für die rumänische Architektur Anfang des 20. Jh. charakteristisch ist.
Auf dem Kanal des Stadtflusses Bega werden ab diesem Sommer öffentliche Verkehrsboote fahren. Bis dahin können die Besucher auf der 18 km langen Piste entlang des Kanals Rad fahren.