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Târgu Neamţ – mittelalterliches Flair und gute Küche

Wir schlagen Ihnen heute eine Reise in den Westen der historischen Region Moldau vor. Unser Reiseziel ist Târgu Neamţ, eine Kleinstadt im Norden des Landkreises Neamț.

Târgu Neamţ – mittelalterliches Flair und gute Küche
Târgu Neamţ – mittelalterliches Flair und gute Küche

, 17.07.2019, 18:00

Die Stadt liegt auf einer Höhe von 365 m, an einem Ufer des Flusses Ozana. Urkundlich betrachtet ist Târgu Neamţ eine der ältesten Städte in der Moldau. Sie wurde um das Jahr 1300 — zu Zeiten der Herrschaft des Fürsten Petru Vodă — zum ersten Mal in öffentlichen Urkunden erwähnt, in Zusammenhang mit den Bauarbeiten an der mittelalterlichen Burg Neamţ.



Der Zugang zur Burg erfolgt über eine Pfeilerbrücke, die auf den Ruinen der alten Brücke errichtet wurde. Die Besucher können die Burg derzeit über den nordöstlichen Eingang betreten. Dieser Eingang wurde im Auftrag des Fürsten Stefan der Gro‎ße (rum. Ştefan cel Mare) gebaut. Die Burg wurde in Form eines Vierecks mit vier ungleichen Seiten errichtet. An jeder Ecke des Vierecks stand einst je ein Verteidigungsturm. Heute sind nur noch Ruinen zu sehen. Im Mittelalter erfolgte der Zugang in die Burg über ein Arkadentor. Ebenfalls am Eingang war eine Falle angebracht — die sogenannte Mäusefalle“. Sie war ein Hindernis im Wege möglicher Angreifer. Im Laufe der Zeit gab es mehrere Versuche, die Burg in Brand zu setzen, doch die 3 m dicken Mauern schützten die Burg vor der Vernichtung. Sie blieb stehen und konnte weiterhin als Fluchtstätte und Widerstandsnest verwendet werden. An manchen Stellen können heute noch die Spuren der damaligen Brände erkannt werden.



21 Räume können derzeit besucht werden. In den Räumen können auch verschiedene Exponate besichtigt werden. Manche sind Originalteile, andere Replikate. Die Burg Neamţ ist immer noch eine Ruine, doch kann man nun die Umrisse einer Kuppel oder eines Raums erkennen. Es wurden nämlich mehrere Mauern nachgebaut. Die Gäste können im Inneren der Burg den Gro‎ßen Saal des Rates, den Thronsaal, eine Schlafkammer, eine Geheimstube, zu der nur Adlige Zugang hatten, erkennen. Wachsfiguren warten hier immer noch auf den Fürsten der Moldau.



Târgu Neamţ ist eine gastfreundliche Stadt. Die Veranstaltungen, die hier in letzter Zeit häufiger organisiert wurden, locken immer mehr Touristen an. Die Stadteinwohner starteten 2012 ein Projekt zur Förderung ihrer Stadt. Mehr Einzelheiten dazu bringt Elena Preda, Geschichtslehrerin an einer örtlichen Schule:



Die Bedingungen zur Entwicklung des Projekts waren gegeben. Wir brauchten nur noch einige leidenschaftliche Menschen, die bereit waren, die geschichtliche Entwicklung nachzustellen. 2013 setzten wir unsere erste Initiative um — die Wächter der Burg Neamţ. Die 19 Wächter und ihr Anführer wurden als Ausdruck der Identität der Burg wahrgenommen. Wir haben die damalige Kleidung nachgenäht, Waffen nachgebaut. Am Projekt beteiligten sich Schüler von mehreren Gymnasien in der Stadt. Als sie die Schule absolvierten, wurden sie von jüngeren Kollegen ersetzt. Und da wir die Wächter hatten, überlegten wir, auch die jungen Damen aus dem Mittelalter wieder ins Leben zu rufen. Sie haben verschiedene Tänze zu byzantinischer Musik gelernt. Die Gäste, die heutzutage am Festival teilnehmen, können sich mindestens 15 mittelalterliche Tänze anschauen.“




Seit 2014 werden die Tage der Burg Neamţ alljährlich Anfang Juli gefeiert. Die Festtage der Stadt wurden durch das mittelalterliche Festival ergänzt, so unsere Gesprächspartnerin:



Târgu Neamţ ist eine urkundlich anerkannte mittelalterliche Stadt. Wir haben die Burg, die Wächter, die jungen adligen Damen. Das Festival hat eine bedeutende kulturelle Dimension. Daher versuchen wir jedes Jahr, eine Botschaft hinauszuschicken. Es geht nicht lediglich um Spa‎ß, sondern hauptsächlich um die Suche nach einer kulturellen Identität. Wir legen dabei gro‎ßen Wert auch auf das gastronomische Angebot, sowie auf die Kunsthandwerke, die unmittelbar vor Ort erlebt werden können. Wir bieten von mittelalterlicher Musik bis einschlie‎ßlich Rockmusik — und schlagen zahlreiche Herausforderungen vor.“




Elena Preda erzählte uns die Geschichte des Zauber-Schmortopfs“:



Die Eigentümer oder Verwalter der örtlichen Pensionen stellen jeden Abend die traditionellen Gerichte vor, die sie an dem Abend anbieten. Das Essen wird in Anwesenheit der Gäste zubereitet, in einem guten alten Schmortopf. Allerdings werden nicht nur Schmorgerichte angeboten, sondern auch andere traditionelle Speisen. Alles, was vor den Augen der Touristen zubereitet werden kann, wird im Park am Fu‎ße des Burghügels zubereitet. Es wird gegrillt, die Gäste probieren die berühmte typische Schaf-Moussaka. Auch Sü‎ßigkeiten werden angeboten. Kommen Sie vorbei, um ein Auge in die Speisekarte zu werfen!“

Breaza (sursă foto: statiunea breaza facebook)
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