Schloss Cantacuzino in Buşteni: ein Juwel der neurumänischen Architektur
Die beeindruckende Architektur des Schlosses Cantacuzino und der herrliche Blick auf das Bucegi-Gebirge von der Terrasse des Schlosses faszinieren zu jeder Jahreszeit die Touristen.
Daniel Onea, 03.07.2020, 18:00
Eines der berühmten Schlösser Rumäniens, das Touristen aus ganz Europa anzieht, ist das Schloss Cantacuzino im Ferienort Buşteni. Das Gebäude, dessen Bau 1911 fertiggestellt wurde, wurde auf Wunsch des Prinzen Gheorghe Grigore Cantacuzino vom Architekten Grigore Cerchez entworfen. Es ist im neurumänischen Stil erbaut; die Gesamtfläche beträgt über 3.000 Quadratmeter und der Garten erstreckt sich über 60.000 qm. Das Schloss ist von einem Park mit zahlreichen Alleen umgeben, die zu einer Wasserfallgrotte und Springbrunnen führen. Im zentralen Pavillon befindet sich eine Sammlung einzigartiger rumänischer Heraldik, die die mit der Familie Cantacuzino verbündeten Familien darstellt, sowie Porträts der Familienmitglieder. Die Geschichte des Schlosses fasst in die PR-Beauftragte Diana Pârvulescu zusammen:
Das Schloss liegt auf dem ehemaligen Grundstück eines Jagdhauses, das ebenfalls im Besitz der Familie Cantacuzino stand. Der Architekt des Schlosses, Grigore Cerchez, hat ebenfalls das Gebäude der Architekturuniversität in Bukarest entworfen. Das Schloss ist ein Wunder der Architektur aus gemeißeltem Stein im neurumänischen Stil.“
Ein touristischer Anziehungspunkt stellen auch die Skulpturen, dich sich seit 2018 im Park des Schlosses Cantacuzino befinden. Unsere Gesprächspartnerin kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:
Derzeit gibt es über 30 Skulpturen im Hof des Schlosses. Die Gäste können auch den Innenhof mit dem Jagdturm bewundern und aus diesem Punkt kann man einen herrlichen Rundblick auf die Berge genießen. Ein Rundgang durch das Schloss beginnt natürlich im Erdgeschoss, wo die Familie Cantacuzino damals ihre Freunde zu Soireen und anderen Abendveranstaltungen einlud. Sogar der berühmte Komponist George Enescu ist auf der Bühne des kleinen Ballsaales im Schloss Cantacuzino aufgetreten. Ein Rundgang durch das Schloss dauert 35 Minuten und wir bieten auf Anfrage auch Rundgänge auf Englisch und Französisch. Die ehemaligen Schlafzimmer der Familie Cantacuzino wurden 2015 in eine Kunstgalerie umgewandelt. Während des Kommunismus wurden die ursprünglichen Möbel entfernt und ein Teil der Innenwände übermalt.“
Nicht nur die beeindruckende Architektur, sondern auch der herrliche Blick auf die Berge Bucegi von der Terrasse des Schlosses faszinieren die Gäste, sagt unsere Gesprächspartnerin Diana Pârvulescu:
Besonders beeindruckend finden unsere Gäste auch den Ballsaal, dort haben alle Fenster Buntglasfesnter und es gibt auch eine in Rumänien einzigartige Heraldik-Sammlung. Das weckt die Neugier unserer Gäste über das Leben von Grigore Cantacuzino. Der Prinz Grigore Cantacuzino wollte die Allee zum Schloss mit Silbermünzen bedecken, um sein Vermögen offenbar zu zeigen. Er war als der Nabob bekannt, weil er über ein riesengroßes Vermögen verfügte. Er hat neben diesem Schloss auch den Palast Cantacuzino auf der Siegesstraße in Bukarest besessen, heute ist es das Museum »George Enescu« sowie, den Palast in Floreşti, der jetzt leider in Ruinen liegt.“
Das Schloss in Buşteni gehörte der Familie Cantacuzino bis zur Zwangsverstaatlichung 1948, als es zum Präventivzentrum des Innenministeriums wurde. Nach 1989 wurde das Schloss an die Nachkommen der Familie Cantacuzino zurückgegeben, die es 2004 an private Investoren verkauften.